2015-12-29 11:29:00

Heiliges Land: Kein gezielter Angriff auf Patriarchen


Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem hat die Meldung dementiert, dass das Auto mit dem Patriarchen Fouad Twal an Weihnachten von Palästinensern angegriffen worden sei. Es stimme zwar, dass bei einem israelischen Check-Point einige junge Palästinensern Steine warfen, aber es war nicht gezielt auf das Auto des Patriarchen gezielt gewesen. Dies sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Weihbischof des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, William Shomali. „Das war am Freitagnachmittag, als wir von Bethlehem zurück nach Jerusalem fuhren. Da gibt es ein Tor, wo man hindurchfahren muss. Das ist beim Grab von Rachel. Jeden Freitag – und dass wussten wir – finden dort Proteste von Palästinensern statt, die mit Steinen werfen.“

Palästinensische Sicherheitskräfte hätten mit den jungen Protestler verhandelt, damit sie zumindest bei der Durchfahrt des Patriarchen aufhörten, so Weihbischof Shomali. „Um ehrlich zu sein: vor unserer Durchfahrt und danach gab es in der Tat Steinwürfe. Doch kein Stein hat das Auto des Patriarchen getroffen. Wir hatten aber Angst, dass ein Jugendlicher vielleicht doch Steine auf uns werfen würde. Ich habe dann im palästinensischen Fernsehen gesprochen und hingewiesen, dass es nicht gut sei, an Weihnachten mit Steinen zu werfen.“

Er sei dagegen, dass der Vorfall für „politische Zwecke“ missbraucht werde. Israelische Medien hätten nämlich von „gezielten Angriffen auf den Patriarchen“ gesprochen. Andererseits wolle Shomali auch niemand vorwerfen, diese Geschichte für „Propaganda-Zwecke“ auszunutzen. „Es kann auch sein, dass der eine oder andere Journalist, etwas falsch verstanden hat oder einfach zu verkürzt die Infos erhalten hat.“ In seiner Weihnachtsbotschaft rief Twal zuletzt zu einem Ende der Gewalt und neuen Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern auf. Genug! Wir sind dieses Konflikts müde, wenn wir das Heilige Land mit Blut besudelt sehen."

Den Grossteil der knapp zehn Kilometer langen Strecke von Jerusalem nach Bethlehem legten die Teilnehmer in Fahrzeugen zurück, erst in Bethlehem gingen sie den letzten Teil zu Fuss. Die örtliche Geburtskirche ist nach christlicher Überlieferung an dem Ort gebaut, an dem Jesus Christus zur Welt kam.

 

Neue Gewalt

Bei drei neuen Anschlägen im Westjordanland wurden am Donnerstag drei palästinensische Angreifer erschossen, wie eine Militärsprecherin in Tel Aviv mitteilte. Zwei israelische Wachmänner wurden in der Nähe der Siedlerstadt Ariel verletzt.

Bei den vor knapp drei Monaten begonnenen fast täglichen Angriffen von meist mit Messern bewaffneten Palästinensern gegen israelische Sicherheitskräfte und Zivilisten sind bereits 20 Israelis und mehr als 130 Palästinenser getötet worden. Auslöser war der Streit um den sowohl Muslimen wie auch Juden heiligen Tempelberg in Jerusalem.

 

(rv/diverse 29.12.2015 mg)








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