„Der Hitler soll sein Maul nicht so voll nehmen“: Diese unvorsichtige Äußerung wurde dem 18-jährigen Walter zum Verhängnis. Das Mitglied der katholischen Jungschar bis zu deren Zwangsauflösung 1938 wurde zum Tode verurteilt und 1943 ermordet, weil er gemeinsam mit drei gleichgesinnten Freunden versucht hatte, die Wahrheit über das verbrecherische Hitler-Regime zu verbreiten – und so „etwas dagegen zu tun“. Seine Abschiedsbriefe, die mit erstaunlich sicherer und reifer Hand geschrieben sind, zeugen von einem ungebrochenen Geist eines jungen Menschen.
Walter war ein leidenschaftlicher Radiobastler und hörte gemeinsam mit seinem Vater verbotenerweise und deshalb heimlich die deutschsprachigen Nachrichten der Sender BBC und Radio Vatikan; letzterer war berühmt für seine Aussendungen zur Suche nach Kriegsflüchtlingen während der Naziherrschaft. Gemeinsam mit seinen ebenfalls katholischen Freunden Daniel von Recklinghausen und Hans Haberl plante Walter Klingenbeck den Aufbau eines Widerstandsradios und baute mehrere kleine Radiosendungen. Auch Flugblätter bereitete er vor und brachte an öffentlichen Gebäuden Victory-Zeichen an. Verraten von einer Bekannten, wurde er am 26. Januar 1942 verhaftet und wegen Vorbreitung zum Hochverrat, landesverräterischer Feindbegünstigung und Beihilfe zur Schwarzsendung angeklagt. Ein Jahr später wurde er hingerichtet. Er war erst 19 Jahre alt.
Eine Sendung von Aldo Parmeggiani.
(rv 21.12.2015 ap)
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