2015-12-23 14:41:00

Bethlehem: Weihnachten, auch mit den Muslimen


Christen haben es nicht einfach zum Weihnachtsfest an den Orten, an denen das Geschehen gespielt hat: Das Heilige Land ist voller Spannungen, auch zwischen den Religionen. Man hat ein Miteinander gefunden, aber der Terror und der andauernde Konflikt um den Palästinenserstaat werfen einen Schatten auf das Leben der Menschen.

Aber trotzdem wird Weihnachten gefeiert, im Alltag, ganz selbstverständlich. Zum Beispiel im Caritas Baby Hospital in Bethlehem, da werden ganz intensiv die Feiertage vorbereitet. Chefärztin Hiyam Marzouqa berichtet: „Also wir fangen an mindestens zehn Tage vorher, das Krankenhaus zu schmücken, und da haben wir auch eine Clown-Gruppe, die wird aktiv und geht von einem Zimmer zum anderen. Am 24., da kommt der Zug von Pfadfindern und der Patriarch und das ist ein Höchsterlebnis für die Leute in Bethlehem auch.“

Im Caritas Baby Hospital werden Kinder unabhängig von ihrer Nationalität behandelt. Und auch unter den Angestellten funktioniert die Zusammenarbeit über Religionsgrenzen hinweg. „Und die muslimischen Kollegen, die feiern mit uns auch Weihnachten und die bringen auch ihre Kinder, wenn Clowns aktiv sind, und alle Kinder haben Spaß dran dann,“ berichtet die Chefärztin.

Dass das Caritas Baby Hospital ausgerechnet in Bethlehem steht, hat auch Einfluss auf das Selbstverständnis der Klinik. Der Ort der Geburt des Herrn prägt die innere Haltung. „Vor allem für uns Christen ist das ein besonderer Ort. Es ist nicht nur ein Krankenhaus. Es ist auch eine Kirche für mich, wo wir uns wirklich um das Kind kümmern und an dem Kind, der dort geboren ist, immer wieder denken.“ Gerade am Geburtsort Jesu soll keinem Kind eine medizinische Hilfe verweigert werden – ein Grundsatz, nach dem sich das Caritas Baby Hospital seit mehr als 60 Jahren richtet.

(rv/pm 23.12.2015 ord)








All the contents on this site are copyrighted ©.