2015-12-22 12:43:00

USA: Abgeschobene Steuerzahler - Bischöfe fordern Reform


Weihnachten steht vor der Tür und so aktuell wie in den heutigen Tagen war die Weihnachtsgeschichte schon lange nicht mehr. Mit Blick auf die Herbergssuche der Heiligen Familie haben sich in den Vereinigten Staaten in der Erzdiözese Chicago zum zehnten Mal die Konferenz „Posada für die Migranten Reform“ getroffen. Auch zwei Weihbischöfe der Diözese waren dabei, um über die Notwendigkeit der Flüchtlingsreform zu debattieren – Bischof John R. Manz und Alberto Rojas.

Amerika hat 11 Millionen Migranten, viele Familien von diesen 11 Millionen sind zerstört, berichtet Rojas: „Viele Familien sind wegen den Abschiebungen zerstört. Diese Abschiebungen finden jeden einzelnen Tag statt und sie geschehen immer in der Früh gegen vier oder fünf Uhr. Eltern von Kindern, die hier in den Vereinigten Staaten geboren wurden, werden in Abschiebehaft gebracht und in Busse gesteckt, zum Flughafen gebracht und einfach aus dem Land abgeschoben.“

Auch wegen dieser Praxis brauche es diese Konferenz, um für den Respekt vor Menschen, Respekt vor der Menschenwürde und Respekt vor Familien zu beten, wie Rojas erklärt. „Ich denke, das Menschen, die über 20 Jahre in diesem Land leben und arbeiten, verdienen, aus Gerechtigkeit und Mitgefühl, Bürger dieses Landes zu werden. Sie haben nichts getan, außer keine Dokumente zu haben, wie sie sagen. Sie gehen arbeiten, zahlen indirekte Steuern wie jeder andere auch.“

Sie zahlten zwar die indirekten Steuern, zum Beispiel die Mehrwertsteuer bei Einkäufen, aber würden keinen Zugang zum Gesundheitssystem erhalten oder andere soziale Vergünstigungen, erklärt Weihbischof Manz. „Wir sehen dieses Problem von einer moralischen Perspektive, aber auch von einer wirtschaftlichen, es macht nur Sinn zu erkennen, wer in unserer Mitte ist und sie nicht einfach wegen nicht vorhandenen Dokumenten zu inhaftieren.“ Deswegen sei auch ein Grund diese Konferenz zu halten, um die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass die Vereinigten Staaten eine Reform des Migranten Systems brauche. Diese Menschen seien nicht kriminell, werden aber so behandelt. Und in den USA verbreite sich zunehmend eine Fremdenfeindlichkeit. Diese Konferenz zeige die Parallele zwischen der Herbergssuche der Heiligen Familie und den Migranten von heute auf, um Solidarität mit denjenigen aufzuzeigen, die legalen Schutz suchen.

(rv 22.12.2015 pdy)








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