2015-12-22 11:50:00

Amnesty prangert Hinrichtungen von Zivilisten in Burundi


Die jüngsten Opfer mutmaßlicher außergerichtlicher Hinrichtungen durch Burundis Armee waren nach Angaben von Amnesty International größtenteils Zivilisten. Unter den Getöteten seien ein Behinderter, ein Lehrer, eine Hausfrau und zahlreiche Kinder gewesen, heißt es in einem am Dienstag in London veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation. Demnach war die Polizei auf der Suche nach bewaffneten Oppositionellen unter Beschuss geraten und tötete daraufhin gezielt Zivilisten. Die Menschenrechtler forderten eine „schnelle und unabhängige Untersuchung“ der Vorkommnisse.

Am 11. Dezember hatten Sicherheitskräfte 79 Menschen in der Hauptstadt Bujumbura erschossen. Nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) erklärte die burundische Armee, bewaffnete oppositionelle Gruppen hätten Militärstützpunkte angegriffen und damit die neue Gewaltwelle ausgelöst. Augenzeugen berichteten, Sicherheitskräfte hätten nach den Angriffen wahllos Jagd auf junge Menschen gemacht. Sie seien auf die Straße getrieben und zum Teil noch mit gefesselten Händen erschossen worden.

Laut UNO-Angaben sind seit April in Burundi Hunderte Menschen politisch motivierter Gewalt zum Opfer gefallen. Mehr als 200.000 Menschen flüchteten in die Nachbarländer. Internationale Friedensorganisationen, Menschenrechtler und burundische Kirchenvertreter warnen vor einem Völkermord und Bürgerkrieg.

Der Konflikt war im Frühjahr im Zuge der Wiederwahl von Präsident Pierre Nkurunziza entbrannt. Der frühere Rebellenführer hatte entgegen den verfassungsrechtlichen Bestimmungen für eine dritte fünfjährige Amtszeit kandidiert. Im Oktober verhängte die EU Einreise- und Vermögenssperren für Nkurunzizas Anhänger.

(kna 22.12.2015 pdy)








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