Kardinal Bertone: „Vollkommen falsch“

Kardinal Tarcisio Bertone sieht sich als Opfer illegaler Machenschaften anderer. Dass er dem vatikanischen Kinderkrankenhaus Bambin Gesù jetzt 150.000 Euro schenke, sei kein Schuldeingeständnis, sagte der frühere Kardinalstaatssekretär dem „Corriere della Sera“. Die Stiftung des Krankenhauses hatte sich mit 200.000 Euro an der Renovierung von Bertones Wohnung beteiligt, doch ohne sein Wissen, so der Kardinal. Daher sei es „vollkommen falsch“, seine Spende jetzt als „Entschädigung“ zu bezeichnen. Er fühle sich zu dieser Spende, die er ratenweise einzahlen wolle, deswegen gedrängt, weil dem Krankenhaus ja ein Schaden entstanden sei und weil er der Einrichtung emotional verbunden sei.

Bertone wies auch ein weiteres Mal die Darstellung zurück, dass er im Vatikan ein Luxusappartement bewohne. Einzelheiten zur Renovierung des Appartements waren vor kurzem durch ein Enthüllungsbuch bekanntgeworden. Es stützt sich auf interne Dokumente des Vatikans, die illegal veröffentlicht werden. Die Verantwortlichen dafür müssen sich in diesen Monaten vor einem vatikanischen Gericht verantworten.

(corriere della sera 20.12.2015 sk)