D: Mussinghoff verabschiedet

Mit einem Pontifikalamt im Aachener Dom hat sich Bischof Heinrich Mussinghoff von den Gläubigen im Bistum verabschiedet. Papst Franziskus hatte sein Rücktrittsgesuch aus Altersgründen zum 8. Dezember angenommen. In seiner Predigt im bis auf den letzten Platz gefüllten Dom ging Mussinghoff auch auf die aktuelle Flüchtlingskrise ein. „Verschlossene Türen, verriegelte Pforten, ausgeschlossene Menschen. Wir kennen das. Gerade in diesen Tagen erleben wir es.“ Der Bischof beklagte vielfach „verschlossene Herzen, verschlossene Türen“. Er dankte für das große Engagement in den Gemeinden, Einrichtungen, Verbänden und Orden des Bistums für die Aufnahme von Flüchtlingen.

Diözesanadministrator Weihbischof Karl Borsch dankte dem emeritierten Bischof für über 20 Jahre Dienst im Bistum in bewegten Zeiten. „Du hast Spuren hinterlassen und wir freuen uns, dass Du bei uns bleibst.“

Hintergrund

Mussinghoff hatte die katholische Diözese an der belgisch-niederländischen Grenze mit rund 1,1 Millionen Katholiken seit 1995 geleitet. Der Kirchenrechtsexperte stammt aus dem münsterländischen Osterwick nahe Coesfeld und empfing 1968 in Münster die Priesterweihe. Von 1999 bis 2011 war Mussinghoff stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Innerhalb der Bischofskonferenz leitete er seit 1996 die Kommission für Fragen der Wissenschaft und Kultur; 2006 wurde er auch Vorsitzender der von den Bischöfen neu errichteten Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum.

(pm 20.12.2015 sk)