2015-12-18 14:59:00

Papst Franziskus eröffnet Heilige Pforte in Caritas-Mensa


Mit einer Messfeier hat Papst Franziskus an diesem Freitag die Caritas-Mensa „Johannes Paul II.“ offiziell eingeweiht. Während der Messfeier öffnete er auch die Heilige Pforte des Hauses, die einzige in Rom, die sich nicht in einer Kirche befindet. Die Caritas-Institution befindet sich direkt beim römischen Hauptbahnhof, sie kümmert sich bereits seit 28 Jahren um arme Menschen und Obdachlose, ist Anlaufstelle, bietet Übernachtungsmöglichkeiten und ein Abendessen in der frisch renovierten Mensa, in der die Messe stattfand.

„Gott kommt, uns zu retten“, begann der Papst seine Predigt. „Er hat keine besseren Weg dafür gefunden als den, mit uns zu gehen, unseren Lebensweg zu gehen.“ Er habe dazu keine große Stadt, kein großes Reich, keine Prinzessin oder Gräfin, keine wichtige Person ausgewählt, keinen Palast. Es war eine schlichte Messe, gefeiert in einer Mensa, vor der Essensausgabe, an einem einfachen Altar ohne viel Beiwerk. Zweihundert Menschen – Gäste, Mitarbeiter, Freiwillige – feierten mit dem Papst diese Eucharistie.

 „Es scheint, als ob Gott alles gewollt habe, dass es quasi im Verborgenen geschieht.“ Das Evangelium berichtete davon, dass Josef sich zuerst von Maria trennen wollte, als er von der Schwangerschaft erfuhr, dann aber vom Engel im Traum überzeugt wurde. „Alles im Verborgenen, alles einfach, von den großen Dingen in der Welt wusste Josef nichts. So ist Gott unter uns. Wenn du Gott finden willst, dann suche ihn in der Demut, suche ihn in der Armut, suche ihn wo er verborgen ist: in den Bedürftigen, Kranken, Hungrigen, Gefangenen.“

Er zitierte erneut seine Lieblingsstelle aus den Evangelien, die Gerichtsrede aus dem 25. Kapitel des Matthäusevangeliums, was du dem Geringsten getan hast, hast du mir getan. „Die Liebe Jesu ist groß. Deswegen will ich mit dem Öffnen dieser Heiligen Pforte bitten, dass der Heilige Geist die Türen den Herzen aller Römer öffnet“, rief der Papst. „Wir öffnen heute diese Pforte und bitten um zwei Dinge. Erstens dass Gott die Pforten unserer Herzen öffnet. Wir brauchen das, wir müssen auf das Wort Gottes hören, wir haben nötig, dass er kommt. Und zweitens, dass wir erkennen, dass der Weg der Reichtums und der Eitelkeit und des Neides nicht Wege der Rettung sind.“ Wo die Weggeworfenen und Geringsten seien, dort sei Jesus, wiederholte der Papst. Und letztlich müsste sich jeder Christ genauso fühlen, als Armer, als Weggeworfener, der nichts habe.

„Wir bitten heute für Rom, für alle Bewohner Roms, alle, beginnend bei mir, auf dass Gott uns die Gnade gebe, dass auch wir uns weggeworfen fühlen, denn auch wir haben keinen Verdienst. Nur er gibt uns die Gnade und die Gabe seiner Barmherzigkeit. Und nur mit seiner Gnade können wir auch zu den Geringsten und Weggeworfenen gehen.“

 

(rv 18.12.2015 ord)








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