2015-12-18 12:53:00

Franziskus bedankt sich für Krippe und Christbaum


Die Krippe sagt uns, dass Gott sich nicht mit Gewalt aufzwingt, dass er weder mit den Mächtigen paktiert noch per Zauberei antritt – nein, Gott kommt als kleines Kind zu uns, um mit seiner demütigen Güte unsere Herzen anzurühren. Das hat Papst Franziskus vor einer großen Delegation aus Bayern, Südtirol und dem Trentino gesagt, die in diesem Jahr den Christbaum und die Krippe auf dem Petersplatz gestiftet haben.

Besonders dankte der Papst in der Audienzhalle den „kleinen Künstlern“, die den Baumschmuck hergestellt hatten, und gratulierte ihnen: „Ihr seid noch sehr jung, und schon stellt Ihr Eure Werke auf dem Petersplatz aus!“ Jesus habe uns „nicht nur ein bisschen von seiner Zeit gewidmet“, fuhr der Papst weiter an die Kinder gewandt fort, „sondern er ist gekommen, um unser Leben mit uns zu teilen und auf unsere Wünsche einzugehen. Denn er wollte und will immer noch hier leben, mit uns und für uns.“

Die Krippe spreche von Barmherzigkeit und Güte, so der Papst weiter. Um uns zu retten, habe Gott „nicht etwa die Geschichte verändert, indem er ein großartiges Wunder vollbrachte“. Er liebe nicht „die gewaltigen Revolutionen der Mächtigen der Geschichte“ und komme als Kind, „um mit seiner Armut diejenigen zu erschüttern, die sich abmühen, um die trügerischen Schätze dieser Welt anzuhäufen.“

Besonders berührte den Papst selbst an der geschenkten Krippe offenbar eine bestimmte Figur, eine, „die sofort das Weihnachtsgeheimnis aufnimmt“, wie er sagte. „Es ist derjenige, der ein wohltätiges Werk vollbringt, indem er sich niederbeugt, um einem alten Menschen zu helfen. Er schaut nicht nur auf Gott, sondern er ahmt ihn auch nach, denn wie Gott neigt er sich voller Erbarmen dem Bedürftigen zu. Mögen diese Ihre Gaben, die heute Abend erleuchtet sein werden, viele Blicke anziehen und vor allem im Leben das Licht des wirklichen Weihnachtsereignisses neu entzünden“, sagte der Papst den Stiftern und den Kindern.

Am Nachmittag werden die Krippe und der geschmückte Weihnachtsbaum zum ersten Mal erleuchtet. Franziskus selbst wird zur gleichen Zeit an einer Caritas-Obdachloseneinrichtung am römischen Hauptbahnhof erwartet, wo er eine Heilige Pforte für das Jahr der Barmherzigkeit eröffnet. 

Die 25 Meter hohe Fichte am Petersplatz stifteten in diesem Jahr die benachbarten bayerischen Gemeinden Freudenberg, Hirschau und Schnaittenbach. Eine 50 Personen starke Delegation unter Führung des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer war am Donnerstag auch vom emeritierten Papst Benedikt XVI. in seiner Residenz in den Vatikanischen Gärten empfangen worden. Die Krippe dagegen ist ein Geschenk der Dolomiten-Gemeinde Tesero im Fleimstal (Val di Fiemme) in der Provinz Trentino. Die Bozener Stiftung Lene Thun - benannt nach der Gründerin der bekannten Keramikmanufaktur Thun - übernahm mit Kindern die Gestaltung des Christbaumschmucks.

(rv 18.12.2015 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.