Der venezolanische Kardinal Jorge Urosa Savino hat Staatspräsident Nicolas Maduro aufgefordert, nach der Niederlage seiner sozialistischen Partei bei den Parlamentswahlen die eigene Politik zu überdenken. Maduro müsse vor allem seine aggressive Sprache beenden, sagte Urosa am Sonntag in einem Fernsehinterview mit einem nationalen Sender.
Das Volk habe sich bei den Wahlen deutlich gegen den Weg Maduros ausgesprochen,
und dieser solle nun auf die Menschen hören, erklärte Urosa. Der Wahlausgang sei auch
ein Votum gegen die hohe Inflation und Versorgungsengpässe. „Die Menschen haben sich
gegen das bis zu zehnstündige Anstellen um Mehl ausgesprochen“, sagte der Kardinal.
Nun seien dringend Korrekturen an der Politik nötig. Die Oppositionsparteien rief
der Vorsitzende der venezolanischen Bischofskonferenz zu Demut, Gewaltverzicht und
Mäßigung auf, um so die aktuellen Probleme im Land zu lösen. Die aus den Oppositionsreihen
stammende Forderung eines Amnestiegesetzes unterstützt Urosa. Viele seien zu Unrecht
inhaftiert.
Bei den Parlamentswahlen am 6. Dezember hatte die bürgerlich-konservative Opposition
eine Zwei-Drittel-Mehrheit eingefahren. Der sozialistische Präsident Nicolas Maduro
stand nicht zur Wahl. Das neue Parlament kommt am 5. Jänner zu seiner konstituierenden
Sitzung zusammen.
(kap 14.12.2015 no)
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