Gambia wird Islamische Republik

Der Staatspräsident Gambias hat sein Land zu einer Islamischen Republik erklärt. Das vorwiegend muslimische Gambia folge damit seiner religiösen Identität und seinen Werten, erklärte Yahya  Jammeh in einer Fernsehansprache dem Volk. Zugleich betonte der Präsident, Christen und Anhänger anderer Religionen dürften ihren Glauben in Gambia weiter ausleben. Auch das christliche Weihnachtsfest werde weiter respektiert. Zudem soll es Frauen erlaubt bleiben, sich nach ihren eigenen Vorstellungen zu kleiden. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin sind mehr als 90 Prozent der etwa 1,8 Millionen Einwohner Gambias Muslime.

Jammeh regiert Gambia seit 21 Jahren mit harter Hand. Mehr als 11.500 Menschen flohen im vergangenen Jahr aus dem kleinsten Land Afrikas, das bis auf einen Küstenstreifen ganz vom Senegal umschlossen wird. Die frühere britische Kolonie gehört UN-Daten zufolge zu den ärmsten Staaten der Erde. Es rangiert auf dem Entwicklungsindex der Vereinten Nationen auf Platz 165 von 187 Ländern. Gambia ist nach Mauretanien die zweite Islamische Republik in Afrika. Weitere Länder mit dieser Selbstbezeichnung ihrer Staatsform sind Iran, Pakistan und Afghanistan.

(dw 13.12.2015 gs)