Ein schlechtes Abkommen der Pariser Klimakonferenz hätte nicht nur nachteilige Folgen für das Weltklima, sondern würde auch globale Ungleichheit verstärken und das Menschenrecht auf würdiges und nachhaltiges Leben beeinträchtigen: Das hat der Weltdachverband der katholischen Kirchenhilfswerke (CIDSE) in einer Begleitveranstaltung zum Klimagipfel dargestellt, die gemeinsam mit der Caritas Internationalis, dem deutschen Hilfswerk Misereor und der NGO „Friends of the earth“ im Pariser UNO-Verhandlungszentrum Le Bourget ausgetragen wurde.
Was sagt der Vatikan? Auch der Heilige Stuhl würde – falls sich die Weltklima-Konferenz in Paris auf ein neues Klima-Abkommen verständigen sollte - das Pariser Dokument unterzeichnen. Das wäre zwar gemessen am überschaubaren Schadstoffausstoß des Kleinstaates zwar nur ein symbolischer Akt und schon jetzt ist der Vatikan dank Waldabkommen und Solarstrom CO2-neutral. Doch der Vatikan ist bis heute nicht dem Kyoto-Protokoll von 1997 beigetreten.
Wie sieht die Situation bei den Gesprächen in Paris aus? Auf dem Weg zu einem weltumspannenden Klimaschutzvertrag haben die Unterhändler der 195 Staaten und der EU ihre Positionen auf dem Klimagipfel in Paris zur Wochenmitte angenähert. Konferenz-Präsident, Frankreichs Außenminister Laurent Fabius, sagte bei der Vorlage des neuen Vertragsentwurfs am Mittwochnachmittag: „Wir haben Fortschritte gemacht, es bleibt aber noch viel zu tun.“
Was ist zu tun? Für die Pazifik-Inseln wirkt sich der Klimawandel bereits heute auf erschreckende Weise aus: Grundwasserversalzung, Ernteverlust durch immer mehr Schädlinge, unvorhersehbare Regenfälle und die Erosion der Küsten nannte Julianne Hickey von der neuseeländischen Caritas Aotearoa als bereits eingetretene Folgen. Ozeanien bereite sich derzeit auf eine riesige Hungerkatastrophe vor. „Der Klimawandel ist zu einer Frage von Leben und Tod geworden“, so die Expertin.
Was sind die Hindernisse? Es geht eindeutig um ökonomische und weniger um ökologische Anliegen. In Wahrheit werde in Paris über politische Ökonomie, nicht über den Klimawandel verhandelt, stellte Asad Rehman von „Friends of the earth international“ fest: Eigentliches Thema sei das kaputte Wirtschaftssystem, das auf Annahme unendlichen Wachstums basiert. Anhand des Klimawandels zeige sich eine „extreme Ungleichheit“: Zehn Prozent der reichsten Personen sind schließlich für 50 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich, während die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung nur zehn Prozent der Emissionen verursacht.
(kap/kna/rv 10.12.2015 mg)
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