2015-12-08 13:34:00

Kardinal Schönborn: „Barmherzigkeit ist eine Tat"


Die Werke der Barmherzigkeit sind auch ein Maßstab für den Umgang mit Flüchtlingen in Österreich. Daran hat Kardinal Christoph Schönborn in der Festmesse zum Hochfest Maria Empfängnis am Dienstag im Stephansdom erinnert. „Barmherzigkeit ist nicht zuerst ein Wort, sondern eine Tat", betonte der Wiener Erzbischof.  In seiner Predigt nahm Schönborn Bezug auf die „heftige Debatte in unserem Land und in Europa" darüber, ob es im Verhalten gegenüber Geflüchteten ein Zuviel an Barmherzigkeit gebe. „Müssen wir nicht auch auf die Gerechtigkeit schauen, und wie es um die Arbeitsplätze bei uns und um die Zukunft unserer Kultur steht?", skizzierte der Kardinal Fragen, „die Menschen derzeit europaweit bewegen".
Die Antwort der Kirche darauf sei sehr einfach, sagte Schönborn. „Barmherzigkeit ist nicht zuerst ein Wort, sondern eine Tat. Und an diesen Taten werden wir gemessen." Hungrige speisen, Durstigen zu trinken geben, Nackte bekleiden, Fremde aufnehmen, Kranke pflegen, Gefangene besuchen und Tote begraben: dies seien die leiblichen Werke der Barmherzigkeit und gleichzeitig „der Test des Christseins", erinnerte der Kardinal. Barmherzigkeit sei aber nicht nur auf Christen begrenzt, betonte Schönborn. „Viele Menschen, die mit der Kirche wenig zu tun haben, zeigen durch die Werke der Barmherzigkeit, dass sie Jesus nahe sind."

(rv 08.12.2015 gs)








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