2015-12-08 16:11:00

Franziskus betet an der Mariensäule


Gegen 15:40 fuhr Papst Franziskus an diesem Dienstagnachmittag im Schritttempo mit seinem Ford Focus und Entourage durch die engen Gassen von Rom zur Mariensäule an der Spanischen Treppe. Die Gebetsvisite des Papstes zum Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens hat eine lange Tradition, und an diesem Tag der Eröffnung des Heiligen Jahres war der Besuch noch „barmherziger". Nach seinem Gebet nahm er sich rund eine halbe Stunde Zeit, um einige versammelte kranke Menschen und Kinder mit Behinderung zu segnen, zu küssen und ihnen zuzuhören.

Empfangen wurde der Papst von dem derzeitigen kommissarischen Leiter der Stadtverwaltung, Francesco Tronca, der nach dem Rücktritt von Ignazio Marino die Stadtverwaltung übernommen hatte. Auf einem Teppich mitten im Zentrum von Rom und vor der Marienstatue, umgeben von Römern, Touristen, Blitzlichtgewitter und „Viva il Papa“-Rufen fand Papst Franziskus den richtigen Moment der Ruhe, um sein Gebet zu starten. Er dankte der Gottesmutter Maria – passend zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit - für ihre Barmherzigkeit. Er betonte: „Unter Deinem Mantel ist Platz für alle, denn du bist die Mutter der Barmherzigkeit. Dein Herz ist voller Zärtlichkeit für alle deine Kinder: die Zärtlichkeit Gottes, der in dir Fleisch angenommen hat und der unser Bruder geworden ist, Jesus.“

Die Muttergottes Maria sei für jeden da, denn sie sei barmherzig. Ob Familien, Freunde, Kinder, Jugendliche, Alte, Kranke, Gefangene und Hirten. Er betrachtete ehrfürchtig die blumengeschmückte Statue „Mit Blick auf Dich, unsere unbefleckte Mutter, erkennen wir den Sieg der göttlichen Barmherzigkeit über die Sünde und all ihre Folgen; und die Hoffnung auf ein besseres Leben wird in uns neu entzündet, ein Leben frei von Sklaverei, Groll und Ängsten.“

Während an den römischen Balkonen sich die Menschen drängten, um den Papst zu sehen, betonte Franziskus, alle könnten dankbar dafür sein, dass die mütterliche Stimme uns dazu rufe, uns zu den Türen der Welt aufzumachen um das Geschenk der Barmherzigkeit zu empfangen. „Der Vater erwartet euch mit offenen Armen, um euch seine Vergebung zu gewähren und in seinem Haus zu willkommen zu heißen. Kommt alle zur Quelle des Friedens und der Freude!“ lud der Papst ein.

Zu Füßen der Spanischen Treppe liegt das teuerste Einkaufsviertel der Ewigen Stadt. Alle italienischen und viele internationale Luxusmarken haben dort ihre römischen Niederlassungen. Mitten in die heiße Phase der Weihnachtseinkäufe reicher Römer und Shopping-Touristen fällt alljährlich die öffentliche Verehrung der Muttergottes durch den Papst. Das Fest Mariä Empfängnis ist in Italien ein gesetzlicher Feiertag, den viele zum Einkaufsbummel nutzen. Wie immer besuchte Papst Franziskus auch nach diesem Gebet seine Lieblingskirche Santa Maria Maggiore. Es war bereits sein 29. Besuch der päpstlichen Marienbasilika. Am 1. Januar, dem Hochfest der Muttergottes, wird Franziskus dort die Heilige Pforte öffnen.

(rv 08.12.2015 no)








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