2015-12-03 13:31:00

Papst Franziskus lobt Reife junger Kirchen


Papst Franziskus hat die Reife „junger“ Kirchgemeinschaften in Missionsgebieten gelobt. Schon lange sei die Zusammenarbeit der Kirchgemeinschaften nicht mehr eine Einbahnstraße von Nord nach Süd: „Die jungen Kirchen empfangen nicht nur, sie geben auch. Sie geben das Gute, das sie von den ersten Missionaren empfangen haben, auch wieder zurück.“ Darin zeige sich ihre Reife. Der Papst äußerte sich anlässlich der Vollversammlung der Kongregation für die Evangelisierung der Völker in Rom.

Insbesondere in Afrika, wo der Papst in der vergangenen Woche zu Besuch war, zeigte sich diese Aufbruchsstimmung junger Kirchen.

„Ich komme gerade von meiner ersten Apostolischen Reise aus Afrika zurück, wo ich die spirituelle und pastorale Dynamik vieler junger Kirchen dieses Kontinents mit Händen greifen konnte wie ebenso große Schwierigkeiten, in denen die Bevölkerung dort lebt.“

Franziskus lobte, dass die Kirche dort versuche, für die Bedürftigen immer da zu sein. In den Bedürftigen sehe die Kirche den gekreuzigten Leib Christi. „Wie viele Werke der Barmherzigkeit und Menschlichkeit gibt es dort! Wie viele gute Samariter arbeiten jeden Tag in den Missionen!“

Franziskus erinnerte an die ersten Missionare wie den Heiligen Paulus. Sie hätten damals noch kein Dikasterium zur Unterstützung gehabt. Doch mit der Zeit sei die Mission komplexer geworden. Es brauche eine gewisse Rücksprache der neu gegründeten Kirchen mit Rom. Deshalb habe Papst Gregor XV. im Jahr 1622 die Kongregation „De Propaganda Fide“ gegründet“, die seit 1967 „Kongregation für die Evangelisierung der Völker“ genannt werde.

Es liege in der Natur der Evangelisierung, dass sie immer bei der Kirche selbst beginne. Als Zeugin des Herrn Jesus Christus höre die Kirche auf sein Wort, aus dem sie Hoffnung schöpfe. Die Kirche sei die Dienerin der Mission. Die Mission sei nicht Mittel zum Zweck, sondern Ausgangs- und Endpunkt der Kirche.

„Die säkulare Welt ist zwar empfänglich für die Werte des Evangeliums wie Liebe, Gerechtigkeit, Frieden und Einfachheit“, fuhr Franziskus fort. Zugleich sei Jesus für diese Gesellschaft zweitrangig. „Er ist für sie weder Messias, noch Sohn oder Gott“, so der Papst. Die säkulare Gesellschaft trenne also die Botschaft vom Botschafter, die Gabe vom Geber. Die Mission könne hingegen zum Motor des Glaubens werden. Sie sei eine Kraft, die zunächst die Kirche in ihrem Inneren verändern könne, noch vor anderen Völkern und Kulturen.

Bereits Johannes Paul II. habe vor einer introvertierten Kirche gewarnt. Dementsprechend lebe und wachse die Kirche nur, wenn sie hinausgehe, so Franziskus. Es gelte, den Schrei der Armen zu hören, alle zu treffen und die Freude des Evangeliums zu verkünden.

(rv 03.12.2015 cz)








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