2015-11-29 09:44:00

Uganda: Papst gegen Homosexuellen-Gesetze


Papst Franziskus hat nach Darstellung von Vatikansprecher Federico Lombardi in Uganda auch die umstrittenen Homosexuellen-Gesetze angesprochen. Mit seinem Appell, „eine gerechtere Gesellschaft aufzubauen, die die Menschenwürde fördert und niemanden ausschließt", habe sich Franziskus auch darauf bezogen, sagte Lombardi am Samstagabend in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Der Papst hatte dies am Samstag bei einem Gottesdienst in der Märtyrer-Wallfahrtsstätte von Namugongo gesagt.

Homosexualität ist in Uganda eine Straftat und kann mit Geld- oder mehrjährigen Haftstrafen geahndet werden. Menschenrechtler haben in der Vergangenheit immer wieder gegen die Behandlung gleichgeschlechtlich Liebender in dem ostafrikanischen Land protestiert.

Ugandas Homosexuelle hatten sich im Vorfeld des Besuches von Papst Franziskus ein entschiedenes Wort gegen Diskriminierung erhofft. Wer in Uganda als Schwuler lebe, riskiere angegriffen, umgebracht oder festgenommen zu werden, zitierte die Missionsnachrichtenagentur Misna (Mittwoch) einen der prominentesten Homosexuellen des Landes, Jackson Mukasa. Der Pressedienst verwies darauf, dass Uganda hinsichtlich der Homosexuellen-Rechte zu den restriktivsten Ländern Afrikas zähle. Mukasa fand 2014 international Aufmerksamkeit, nachdem er, damals 19 Jahre alt, unter dem Vorwurf „widernatürlicher sexueller Beziehungen" vor Gericht gestellt wurde. Ihm drohte lebenslange Haft. Die Anklage wurde später aus Mangel an Beweisen fallengelassen.

Papst Franziskus hatte verschiedentlich Verständnis für Homosexuelle geäußert. Bekannt wurde seine Aussage auf dem Rückflug von seiner ersten Lateinamerika-Reise 2013: „Wenn einer homosexuell ist, den Herrn sucht und guten Willen hat - wer bin dann ich, ihn zu verurteilen?" Der katholische Katechismus bezeichnet homosexuelle Neigungen als „objektiv ungeordnet", mahnt aber dazu, Homosexuellen „mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen". Auf das Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda reagierte der Vatikan seinerzeit mit Kritik.

Der päpstliche Menschenrechtsrat rief Museveni damals auf, die harten Strafen außer Kraft zu setzen. „Homosexuelle sind keine Verbrecher", erklärte damals der Präsident des Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson. Die Ugandische Bischofskonferenz hatte vor der Unterzeichnung des Gesetzes durch Museveni erklärt, sie unterstütze Homosexualität nicht, sei aber gegen die harte Bestrafung.

 

(kna/kap 29.11.2015 ord)








All the contents on this site are copyrighted ©.