2015-11-28 09:35:00

Papstmesse: Märtyrer ehren macht missionarisch


Das Gedenken der christlichen Märtyrer sei keine Sache für ein Museum oder für historische Gedenkfeiern, sondern Ansporn für die Verkündigung heute. Das sagte Papst Franziskus während seiner Predigt an diesem Samstag in der Wallfahrtsstätte von Namungongo. Dort werden Karl Lwanga und weitere christliche Märtyrer verehrt, die im 19. Jahrhundert Opfer von Christenverfolgung wurden. Damals starben katholische und anglikanische Christen gemeinsam auf dem Scheiterhaufen. Für Uganda und für ganz Zentralafrika bedeuten diese Märtyrer bis heute sehr viel, Politiker treffen sich an der Gedenkstätte, Wallfahrten und andere Gottesdienste finden statt. Und sie verbinden die Konfessionen, vor der Messe am Wallfahrtsort für die katholischen Märtyrer hat Papst Franziskus die anglikanische Gedenkstätte für die Märtyrer besucht. „Alle diese Zeugen haben die Gabe des Heiligen Geistes in ihrem Leben gepflegt und freimütig ihren Glauben an Jesus Christus bekannt, sogar um den Preis ihres Lebens, und viele in noch jungen Jahren“, würdigte der Papst in seiner Predigt die Lebenshingabe. Das Gedenken sei aber nicht allein historisch, es sei für die Gegenwart bestimmt, so der Papst weiter, jeder Christ habe die Gabe des Geistes empfangen, um ihn „an allen Orten bekannt zu machen und die Liebe für ihn zu wecken“. Wie es bei den Märtyrern Joseph Mkasa und Charles Lwanga der Fall war, deren Glauben zum Zeugnis geworden sei.

„Wenn wir wie die Märtyrer täglich das Geschenk des Geistes, der in unseren Herzen wohnt, neu beleben, dann werden wir gewiss jene missionarischen Jünger, die zu sein Christus uns ruft,“ so der Papst weiter. „Das Zeugnis der Märtyrer zeigt allen, die – damals wie heute – ihre Geschichte gehört haben, dass die weltlichen Vergnügen und die irdische Macht keine dauerhafte Freude und keinen anhaltenden Frieden schenken. Vielmehr bringen die Treue zu Gott, die Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit des Lebens und die echte Besorgtheit um das Wohl der anderen uns jenen Frieden, den die Welt nicht geben kann.“ Das schmälere nicht etwa die Sorge für diese Welt, im Gegenteil, es gebe dem Leben in der Welt eine Bestimmtheit, präzisierte Papst Franziskus. Es helfe, im hier uns jetzt eine gerechtere Gesellschaft aufzubauen, „die das Leben verteidigt, das ja ein Geschenk Gottes ist, und die Wunder der Natur, die Schöpfung, unser gemeinsames Haus schützt.“

Wenn man der Märtyrer gedenke, dann sei dies das Erbe, das die Christen empfangen würden. „Man eignet sich dieses Erbe nicht mit einer Gedenkfeier aus bestimmtem Anlass an oder indem man es in einem Museum aufbewahrt, als sei es ein kostbares Juwel“, warnte der Papst. „Wir ehren dieses Erbe wie überhaupt alle Heiligen wirklich, wenn wir vielmehr ihr Zeugnis für Christus in unsere Häuser und zu unseren Nachbarn, an die Arbeitsplätze und in die Gesellschaft tragen, ob wir nun in unseren Häusern bleiben oder uns in die fernsten Winkel der Welt begeben.“

(rv 28.11.2015 ord)








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