2015-11-24 14:31:00

Altabt Werlen: Papst bei Kirchenreform nicht allein lassen


Mit den wachsenden Schwierigkeiten der Kirche, junge Menschen zu erreichen, gehen zugleich Chancen einher, den Glauben neu zu entdecken: Das betont der Schweizer Altabt P. Martin Werlen im „Kathpress“-Interview. „Gott spielt uns den Ball zu und wir müssen ihn weiterspielen.“ Viele Menschen in der Kirche sässen aber immer noch auf der Tribüne und beträten gar nicht erst das Spielfeld, so Werlen: „Sie schauen zu, was der Papst macht.“ Diese Mentalität beobachte er sowohl bei konservativen wie progressiven Kreisen in der Kirche. Das sei freilich nicht angebracht: „Wir dürfen den Papst nicht allein lassen.“ P. Werlen war am Dienstag Hauptreferent beim Ordenstag der heimischen Ordensgemeinschaften in Wien-Lainz. 

Die Konservativen seien sehr besorgt, „dass das System zerbricht, sie wollen es retten und bewahren“. Das sei aber nicht christlich, „wir können nicht in der Vergangenheit stehen bleiben“, so der Altabt von Einsiedeln. Die Progressiven wollten allerdings auch das System bewahren, nur eben ein bisschen modelliert. Dem hielt der Schweizer Ordensmann entgegen: „Es geht um ein Loslassen von dem, was nicht wesentlich zum Glauben gehört und dem im Weg steht, was wesentlich zum Glauben gehört.“

Der auch als „Twitter-Abt“ bekannte Martin Werlen war von 2001 bis 2013 Vorsteher des Zentralschweizer Klosters Einsiedeln und hat sich als wortgewandter Mahner grundlegender Reformen in Kirche und Gesellschaft einen Namen gemacht.

(kap 24.11.2015 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.