2015-11-23 12:47:00

Bilder des Terrors auf der Papstreise im Herzen


Die kommende Papstreise in drei afrikanische Länder ist nicht nur speziell, weil es die erste Afrika-Reise von Papst Franziskus ist, sondern auch, weil alle drei Länder so ihre Erfahrungen mit Gewalt haben: In Kenia wurden erst im April 147 Studenten an einer katholischen Uni von islamistischen Extremisten hingerichtet, in einem Teil Ugandas wütet eine Mörderbande, und in der Zentralafrikanischen Republik flammen gewalttätige Ausschreitungen zwischen muslimischen und christlichen Milizen immer wieder auf. Daher wird die Papstreise wohl besonders genaue Aufmerksamkeit finden.

Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin geht davon aus, dass Franziskus von Afrika aus in erster Linie zum Frieden zwischen Gruppen und Religionen ermuntern wird. „Ich denke, dass der Papst die schrecklichen Bilder der 147 getöteten Studenten in Kenia, aber auch der Toten von Paris nicht nur im Kopf, sondern auch im Herzen haben wird. Dies ist eine Gelegenheit, den Appell an alle Religionen neu zu hören, den Papst Franziskus immer wiederholt – der Papst steht da in der ersten Reihe –: den Namen Gottes nicht zu nutzen, um Gewalt zu rechtfertigen. Religionen müssen heute einen Weg finden, zusammenzuarbeiten, um der Menschheit zu helfen, brüderlich und geeint zu werden. Dies sollte vor allem durch den interreligiösen Dialog geschehen. Mir scheint, dass es diese Punkte sein werden, die der Papst unterstreichen will, auch auf der ersten Station seines Besuchs, also in Kenia.“

Ausgerechnet in der ruhelosen Zentralafrikanischen Republik will Papst Franziskus eine Woche vor der offiziellen Eröffnung des Heiligen Jahres die erste Heilige Pforte öffnen. Damit unterstreicht er seine Botschaft des Friedens und der Versöhnung für das Land, das nach Parolins Ansicht dringend Gesten des Friedens und der Barmherzigkeit gebrauchen kann. „Das ist eine Geste, die die Barmherzigkeit demonstriert, die die Nähe zur Bevölkerung angesichts all der Armut und Unsicherheit, die sich durch den jüngsten Konflikt verschlimmert haben, demonstriert. Dieser Konflikt, also dieses Klima der Gewalt und der Feindseligkeit, ist nach wie vor präsent in diesem Land. Es wird nicht nur eine Demonstration der Nähe sein, sondern auch eine Ermutigung dazu, die Wunden zu behandeln, eine Ermutigung, die Spaltungen im Namen des Respekts und der gegenseitigen Akzeptanz zu überwinden, so dass die Gruppen, die jetzt gegeneinander sind, zusammenarbeiten für das Gemeinwohl des Landes. Das wird die große Botschaft, eine Botschaft für den Dialog, für die Akzeptanz anderer, für das Verständnis und für die Zusammenarbeit für das große Ganze.“ Parolin glaubt, dass der Besuch des Papstes und auch seine Botschaft den Menschen helfen werden, die Krise zu überwinden und anzugehen.

Doch nicht nur die gewalttätigen Krisen in den afrikanischen Ländern werden Thema sein. Papst Franziskus wird auch seine neueste Enzyklika „Laudato si“ vorstellen und auf die Klimakonferenz in Paris blicken. „Wir wissen, wie besorgt der Papst ist über diese Fragen, die spätestens seit Papst Leo XIII. Teil der kirchlichen Soziallehre sind. Sie werden eine besondere Resonanz in Afrika haben, und in dieser Hinsicht wird der Papst klar aufrufen zur Bekämpfung der Armut und Ausgrenzung, um jedem Menschen in Afrika ein würdiges Leben zu gewährleisten. Vor allem in Kenia wird Papst Franziskus die Gelegenheit haben, diese Themen anzusprechen, denn in Nairobi gibt es zwei Organisationen der Vereinten Nationen, die diese Probleme besonders interessieren, nämlich das United Nation Environment Programm (UNEP) und das UNO-Habitat.“. Gerade diese Termine seien besonders wichtig, wenn man bedenke, dass die Pariser Klimakonferenz beginnen wird, sobald Papst Franziskus seine Afrikareise beendet.

(rv 23.11.2015 pdy)

 








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