2015-11-22 16:23:00

Theologe wirbt für grundlegende Debatte nach Terroranschlägen


Den Kampf gegen den islamistischen Terror mit der Verteidigung des westlichen Lebensstils zu begründen, greift nach Ansicht des evangelischen Theologen Wolfgang Huber zu kurz. Es gehe in der Auseinandersetzung mit den radikalen Gruppierungen um die Wahrung grundlegender menschlicher Werte, die unabhängig von bestimmten kulturellen Ausprägungen gelten und auf allen Seiten und von jedem Einzelnen zu achten seien, schreibt der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Als Beispiel verweist Huber darin auf die Fähigkeit zur Empathie. Anteilnahme und Mitmenschlichkeit hätten ihre Wurzeln zweifellos in der Evolution, müssten aber trotzdem und immer wieder neu eingeübt werden. Mit „anstößiger Klarheit“ finde Empathie ihre Verwirklichung im biblischen Liebesgebot. Dieses Gebot fordere dazu auf, sich sogar um den Feind zu sorgen und dem Fremden freundlich zu begegnen.

Integration als Waffe gegen Extremismus

Für das wichtigste Mittel im Kampf gegen den religiösen Extremismus hält Huber die Integration. Es gehe darum, Zukunftschancen zu schaffen und für die Menschenrechte zu werben - auch bei jenen Menschen aus den Krisenregionen des Nahen Ostens, die jetzt nach Deutschland kämen.

(kna 22.11.2015 no)








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