2015-11-18 11:37:00

Österreich: Manfred Scheuer ist neuer Bischof von Linz


Papst Franziskus hat den bisherigen Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer (60) zum neuen Bischof der Diözese Linz ernannt. Das teilte der Vatikan am Mittwochmittag offiziell mit. Der Zeitpunkt der Amtsübernahme in Linz steht dem Vernehmen nach noch nicht fest. Als Bischof der Diözese Linz mit 990.000 Katholiken steht Scheuer künftig der zweitgrößten Diözese Österreichs vor.

Manfred Scheuer, ein gebürtiger Oberösterreicher, folgt als Linzer Bischof auf Ludwig Schwarz. Dieser hatte am 4. Juni sein 75. Lebensjahr gefeiert und bereits davor sein Rücktrittsgesuch - gemäß Kirchenrecht - an Papst Franziskus eingereicht. Er übe seinen Dienst gerne aus, freilich würden die körperlichen Kräfte schon ein wenig schwinden und er hoffe, dass der Papst seinen Rücktritt als Diözesanbischof bald annehmen werde, sagte Schwarz anlässlich seines 75. Geburtstags.

Bischof Scheuer ist in seiner Diözese Innsbruck sehr beliebt und gilt so wie seine Vorgänger Reinhold Stecher und Alois Kothgasser als ausgleichend, aufgeschlossen und konzilsverbunden. Das schreibt die österreichische Nachrichtenagentur Kathpress. In seiner Diözese wie auch als österreichischer „Caritas-Bischof“ war und ist Scheuer - ganz im Sinn von Papst Franziskus - der Einsatz für Menschen in Not und am Rand der Gesellschaft ein besonderes Anliegen. Dazu passt auch sein Einsatz für Religionsfreiheit und für die verfolgten Christen im Nahen Osten. 

Linz, Rom, Freiburg, Trier: Ausbildung und Lehrtätigkeit

Bischof Manfred Scheuer wurde am 10. August 1955 in Haibach ob der Donau in Oberösterreich geboren. Nach der Matura am Bischöflichen Gymnasium Petrinum Linz studierte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Linz Theologie und trat in das Linzer Priesterseminar ein. Von 1976 bis 1981 setzte er seine Studien an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom fort. 1979 schloss er seine Studien mit dem Baccalaureat und 1981 mit dem Lizenziat ab.

Am 10. Oktober 1980 wurde Manfred Scheuer in Rom zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er bis 1985 als Seelsorger in der Diözese Linz (Steyr, St. Georgen a.d.G.). Von 1985 bis 1988 war Scheuer Assistent beim bekannten Theologen Gisbert Greshake am Institut für Dogmatik und Ökumene an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg (Deutschland). Dort vollendete er im Jahr 1989 seine Dissertation. Von 1988 bis 1996 war Manfred Scheuer Spiritual im Priesterseminar der Diözese Linz. In diese Zeit fällt auch seine Lehrtätigkeit an der Katholischen Theologischen Hochschule in Linz.

1997 kehrte Scheuer an den Ort seiner Studienzeit in Freiburg zurück, war dort Studentenseelsorger und bereitete sich auf die Habilitation vor, die er im Februar 1999 abschloss. Von 1999 bis 2000 lehrte Manfred Scheuer unter anderem in Freiburg i. Breisgau, Salzburg und St. Pölten. Vom 2000 bis 2003 war Manfred Scheuer Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Trier.

Bischof der Diözese Innsbruck ab 2003

Am 21. Oktober 2003 ernannte Papst Johannes Paul II. Manfred Scheuer zum neuen Bischof der Diözese Innsbruck. Erzbischof Alois Kothgasser weihte Scheuer am 14. Dezember 2003 im Innsbrucker Dom zum Bischof. Als Wahlspruch wählte Scheuer einen Satz aus dem Johannesevangelium: Spiritus vivificat („Der Geist macht lebendig“). Das Gedenk- und Jubiläumsjahr „50 Jahre Diözese Innsbruck“ unter dem Motto „Aufbrechen“ im vergangenen Jahr bildete sicherlich einen Höhepunkt seiner zwölf Bischofsjahre in der Diözese Innsbruck.

In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Scheuer derzeit für die Bereiche Caritas, Erwachsenenbildung und Ökumene verantwortlich. Er ist Mitglied der Glaubenskommission der Österreichischen Bischofskonferenz, Präsident von Pax Christi Österreich und für das Studentenförderungswerk „Pro Scientia“ zuständig.

(rv/kap 18.11.2015 mg)








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