2015-11-16 10:51:00

Kardinal Müller: „Glaube ist ein Weg der Verständigung“


Vatikan-Kardinal Gerhard Ludwig Müller zeigt sich tief betroffen über die mörderischen Terrorakte in Paris. In dieser Situation sei es wichtig, „dass wir zusammenstehen, dass wir alle Feindschaften gegeneinander, alle Vorurteile überwinden; dass wir verstehen, wir sind Brüder und Schwestern vor Gott." Das sagte der Präfekt der römischen Glaubenskongregation bei einem Festvortrag im österreichischen Zisterzienserstift Heiligenkreuz am Wochenende. Unterschiede im Glauben müssten dazu führen, „dass wir uns wechselseitig noch mehr verstehen lernen, wechselseitig helfen, dass wir aber als Christen auch besonders diesen Weg der Zuneigung, der Solidarität und der Liebe miteinander gehen". Der christliche Glaube sei ein „Weg der Liebe und der Verständigung, der Überwindung des Leidens und nicht des Zufügens von Leiden anderen Menschen gegenüber".

Das Christentum sei eine Religion der Liebe, und diese Liebe und Versöhnung seien auch die einzige Möglichkeit, Gewalt und Hass in der Welt zu überwinden. Jedwede Vorstellungen von Gewalt im Namen Gottes wies der Kardinal scharf zurück: „In Wirklichkeit ist ja Religion die Verbindung zu Gott, zu Gott, der uns Menschen erschaffen hat, der uns liebt, der uns zu Brüdern und Schwestern macht." Gott sei „absolut dagegen, dass wir Menschen uns gegenseitig umbringen und uns sogar noch auf seinen Namen berufen".

Anlass von Kardinal Müllers Besuch in Heiligenkreuz waren das 40-Jahr-Jubiläum des Priesterseminars Leopoldinum und eine Studienabschlussfeier von 27 Absolventen der Päpstlichen Hochschule Bendikt XVI. Das Seminar hat in den letzten 40 Jahren mehr als 200 Priester hervorgebracht.

(kap 16.11.2015 gs)








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