2015-11-15 15:18:00

Religionsvertreter verurteilen Anschlag von Paris


Spitzen aller großen Religionen in den deutschsprachigen Ländern haben die Anschläge von Paris scharf verurteilt. Die beiden großen Kirchen in Deutschland bezeichneten die Attentate als „Anschlag auf alle Menschen“. Vertreter muslimischer Verbände warnten vor einer zunehmenden Islamfeindlichkeit. „Tief erschüttert über die hasserfüllte Welle der Gewalt“ äußerten sich in einer gemeinsamen Erklärung der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. Zugleich hoben sie hervor: „Als Christen und über Religionen und Weltanschauungen hinweg werden wir trotz des Terrors zusammenstehen.“ Sie riefen die Gläubigen zum Gebet auf: „Wo die Worte über die unfassbaren Taten versagen, ist für uns Christen Zeit zu beten.“ Ähnlich äußerten sich Kirchenvertreter in aller Welt. Der Präsident der schweizer Bischofskonferenz Markus Büchel rief dazu auf "den Weg Jesu der Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit" zu gehen.

Die acht größten muslimischen Verbände in der Bundesrepublik verurteilten die Attentate und kündigten für Montag eine gemeinsame Pressekonferenz an. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) sprach von einem „feigen und perfiden Massenmord“. Die Terroristen führten „Krieg gegen die Menschlichkeit und damit auch direkt gegen den Islam“, betonte der Vorsitzende Aiman Mazyek. Er rief dazu auf, „den Terroristen nun nicht auf dem Leim zu gehen, indem ihre pseudo-religiösen Begründbarkeiten einfach unkritisch übernommen werden“.

Gökay Sofuoglu, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, warnte vor einer „neuen Welle der Islam-Feindlichkeit“. Die Muslime hierzulande und ihre Verbände sollten sich nun ausdrücklich gegen die Gewalt stellen: „Wir Muslime müssen den Terror jetzt entschieden und für jeden laut hörbar verurteilen.“

Der Zentralrat der Juden in Deutschland bezeichnete die Attentate als Anschlag auf die Werte der demokratischen Gesellschaft. „Wir alle sind gefordert, jetzt zusammenzustehen und diese Werte umso vehementer zu verteidigen“, sagte Präsident Josef Schuster. Zu hoffen sei, dass die Terroristen und ihre Hintermänner bald gefasst würden.  

(kna 15.11.2015 mc)








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