2015-11-15 13:05:00

Ad-limina-Besuch von Montag bis Freitag - Letzter Besuch liegt neun Jahre zurück


Die deutschen katholischen Bischöfe reisen von Montag bis Freitag zu ihrem sogenannten Ad-limina-Besuch nach Rom. Geplant sind Audienzen beim Papst, Gespräche in der römischen Kurie und Gottesdienste. Bei den traditionellen, vom Kirchenrecht vorgeschriebenen Besuchen „ad limina Apostolorum“ (an den Apostelgräbern) berichten die Bischöfe eines Landes dem Papst und den Kurienbehörden über aktuelle Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft sowie über die Entwicklung der Seelsorge.

Eigentlich sollen die Reisen alle fünf Jahre stattfinden. Der letzte Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe liegt allerdings schon neun Jahre zurück. Für den jetzigen Besuch war ursprünglich ein Termin im September vorgesehen. Die Visite wurde jedoch wegen der Papstreisen in die USA und nach Kuba sowie der anschließenden Weltfamiliensynode im Oktober verschoben.

Wie die Deutsche Bischofskonferenz mitteilte, gewährt Papst Franziskus den deutschen Bischöfen drei Audienzen. Dafür schließen sich die Bischöfe zu drei Gruppen zusammen. Früher übliche Einzelaudienzen gibt es bei Papst Franziskus nicht mehr. Die Abschlussaudienz für alle Mitglieder der Konferenz ist für Freitag geplant.

Zum Besuch der Kurie gehören auch die Eucharistiefeiern der Bischöfe in den vier Patriarchalbasiliken Roms, also im Petersdom, in San Giovanni in Laterano, in Sankt Paul vor den Mauern und in Santa Maria Maggiore. Auf dem Programm stehen ferner ein Besuch in der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl und in der Gemeinschaft von Sant'Egidio.

Die Ad-limina-Besuche in ihrer heutigen Form gehen auf Papst Sixtus V. (1585-1590) zurück. Er legte fest, dass die Bischöfe der europäischen Länder regelmäßig in Rom zu berichten hatten. Im Zuge des Konzils von Trient (1545-1563), das eine Reform der Kirche einleitete und eine verstärkte Hinwendung zur Seelsorge propagierte, sollte ein engerer Kontakt zwischen dem Papst und den Bischöfen hergestellt werden. Jedes Jahr reisen einige hundert Bischöfe aus aller Welt zu einem Ad-limina-Besuch nach Rom. Die österreichischen Bischöfe waren zuletzt im Jänner 2014 zu ihrem Ad-limina-Besuch in Rom. Nicht zu Ad Limina-Besuchen verpflichtet sind die Bischöfe der mit Rom unierten ostkirchlichen Patriarchate. Sie sind ihrem jeweiligen Patriarchen als Kirchenoberhaupt rechenschaftspflichtig.

(kna/rv 15.11.2015 mc)








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