2015-11-14 11:49:00

Caritas international fordert mehr Flüchtlingshilfe


Das katholische Hilfswerk Caritas international ruft zu mehr Hilfen für die Flüchtlinge im Nahen Osten auf. „Wir müssen vor Ort viel mehr tun, auch damit die Stimmung nicht umschlägt“, forderte der Referatsleiter für Afrika und Nahost bei Caritas International, Christoph Klitsch-Ott, am Freitagabend in Darmstadt. Die internationale Gemeinschaft habe es viel zu lange versäumt, wirksam vor Ort zu helfen. Möglicherweise hätten sich ansonsten weniger Menschen auf den Weg nach Europa gemacht. 

In Jordanien etwa sei jeder siebte Einwohner ein Flüchtling aus Syrien, doch noch immer herrsche eine „beispielhafte Willkommenskultur“. Dazu gehöre beispielsweise ein Mehrschichtbetrieb in Schulen, damit auch alle Flüchtlingskinder zum Unterricht gehen könnten. Im Libanon dagegen drohe die bisher positive Stimmung allmählich umzuschlagen, berichtete der Caritas-Experte. Dort sei inzwischen fast schon jeder vierte Einwohner ein Flüchtling, was zu massiven Problemen in vielen Regionen führe. 

In Syrien selbst, so Klitsch-Ott, werde die Arbeit der Hilfsorganisationen immer schwieriger. Neben der Caritas vor Ort und den Schwestern vom Guten Hirten arbeite man derzeit noch mit einer dritten Organisation im Land zusammen, die aber aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden wolle. Die Arbeit der Helfer werde zunehmend gefährlicher und in den von den IS-Terroristen beherrschten Gebieten sei sie inzwischen nahezu unmöglich. Immer häufiger, so der Experte, stelle sich die Frage, wie lange man die Hilfe vor Ort überhaupt noch aufrechterhalten könne: „Immer mehr Mitarbeiter begeben sich selbst auf die Flucht, was ich in jedem Einzelfall gut nachvollziehen kann.“

 

(kna 14.11.2015 ma)








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