2015-11-12 11:56:00

D: Erzbischof Heße für Beibehaltung von Familiennachzug


Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße kritisiert Pläne, den Familiennachzug für eine bestimmte Gruppe von Schutzsuchenden in Deutschland einzuschränken. „Aus kirchlicher Sicht hat der Grundsatz der Einheit der Familie hohe Bedeutung“. Das sagte der neue Sonderbeauftragte der Bischofskonferenz für Flüchtlingsfragen am Donnerstag in Hamburg vor Journalisten. Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte unlängst geäußert, Flüchtlinge aus Syrien sollten künftig in Deutschland nur noch eingeschränkten Schutz genießen und nicht automatisch ihre Angehörigen nachholen dürfen.

„Die enormen Anstrengungen, die die staatlichen Stellen unternehmen, um Flüchtlinge unterzubringen und zu versorgen, erfahren in der Kirche große Anerkennung“, so Heße. Er  begrüßte auch das Anliegen der Bundesregierung, Asylverfahren zu beschleunigen. Dabei müsse allerdings weiterhin gewährleistet sein, dass jedem Schutzsuchenden der Zugang zu einer adäquaten Rechtsberatung offenstehe und Asylanträge mit der notwendigen Gründlichkeit und Unvoreingenommenheit geprüft würden. „Als Christen sind wir dazu berufen, die Freiheit und Würde jedes Menschen, der bei uns Zuflucht sucht, zu verteidigen“, so der Erzbischof. „Gerade in Krisenzeiten“ gelte es, „grundlegende rechtsstaatliche, humanitäre und soziale Errungenschaften“ beizubehalten.  

Am 24. November 2015 wird in Würzburg ein katholischer Flüchtlingsgipfel stattfinden, kündigte Heße an. Zu ihm werden etwa 100 Vertreter verschiedener katholischer Organisationen erwartet. In mehreren Arbeitsgruppen werde es die Möglichkeit geben, „konkrete Handlungsempfehlungen für die kirchliche Flüchtlingshilfe zu erarbeiten“.

(pm 12.11.2015 sk)








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