2015-11-12 11:40:00

Bolivien: Bischöfe beklagen Klima der Einschüchterung


Die Bischöfe haben zum Abschluss ihrer Vollversammlung die Regierung von Präsident Evo Morales zu mehr Toleranz und Dialogbereitschaft aufgerufen. Zur Zeit bestehe der Eindruck, die Regierung versuche „um jeden Preis“ eine einzige Ideologie im Land durchzusetzen und zu verankern, sagten die Bischöfe am Mittwochabend in La Paz. Dieses Klima der „ideologischen Einschüchterung“ führe aber dazu, dass es in Bolivien immer mehr Menschen gebe, die angesichts von Drohungen Angst hätten, ihre Meinung öffentlich auszudrücken.

Zugleich kritisierten die Bischöfe, dass immer mehr Geld für „nicht zwangsläufig notwendige Projekte und Bauten“ ausgegeben werde. Hingegen vernachlässige die Regierung das Bildungs- und Gesundheitssystem des Landes. Papst Franziskus hatte im Juli Bolivien besucht und dabei seine Kritik an einem menschenunwürdigen Wirtschaftssystem erneuert. Er beklagte „eine Logik, die darauf abzielt, nur sehr wenigen Raum zu lassen und alle auszuschließen, die nicht 'produzieren', die nicht als geeignet und würdig betrachtet werden."

Die rund 30 Bischöfe haben inzwischen auch eine neue Führungsspitze gewählt. Mit Bischof Ricardo Centellas Guzman aus Potosi als Vorsitzendem, seinem Stellvertreter, Erzbischof Oscar Aparicio Cespedes aus Cochabamba, sowie Weihbischof Aurelio Pesoa Ribera aus La Paz als neuem Generalsekretär steht das neue Führungstrio an der Spitze der Bischofskonferenz für die nächsten drei Jahre fest.

(kna 12.11.2015 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.