Republik Österreich ehrt Vinzi-Pfarrer Wolfgang Pucher

Österreich verleiht am 20. November dem sozial-engagierten Grazer Pfarrer Wolfgang Pucher das silberne Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich. Der als  „Vinzi-Pfarrer“ bekannte 75-jährige Lazaristenpater wird die Auszeichnung im Rahmen eines Festaktes in der Pfarre St. Vinzenz von dem österreichischen Sozialminister entgegen nehmen.

Er widmet sein jahrzehntelanges Engagement besonders den Obdachlosen und Notleidenden. Geehrt wird er für die Gründung von mittlerweile 38  „VinziWerken“ - Einrichtungen, die Bedürftigen ihre Leben erleichtern. 1991 startete er mit dem „Vinzibus“, der jeden Abend Lebensmittelspenden an Bedürftige verteilt, 1993 folgte in Graz-St.Leonhard das  „VinziDorf“, wo obdachlose Menschen eine Heimstatt in Baucontainern finden.

Ein besonderes Anliegen sind Pucher die Roma aus dem slowakischen Hostice, die als Bettler nach Graz kommen. Nach häufigen Vorwürfen, nur Bettler nach Graz zu importieren, startete er das Projekt VinziPasta, eine Nudelmanufaktur in Hostice, mit dem die Frauen des Ortes zuhause Geld verdienen können. Für Aufsehen sorgte auch sein Widerstand, als im Jahre 2011 das Land Steiermark ein Bettelverbot erließ. Pucher ließ sich selbst anzeigen und unterstützte andere Angezeigte, bis 2013 das Verbot vom Verfassungsgerichtshof aufgehoben wurde.

(kap 11.11.2015 no)