Die linksgerichtete Guerilla-Organisation FARC hat von Kolumbiens Staatspräsident Juan Manuel Santos einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand gefordert. Dies müsse einer offiziellen Beendigung des bewaffneten Konflikts vorausgehen, sagte FARC-Verhandlungsführer Ivan Marquez am Sonntag (Ortszeit) in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Bedingungen, die an eine solche Abmachung geknüpft seien, schafften Misstrauen. „Der Erfolg hängt vom Willen beider Seiten ab“, so Marquez weiter. Ein entsprechendes Abkommen soll in den kommenden Monaten unterzeichnet werden.
Am Freitag hatte Santos bei einer Gedenkfeier zum 30. Jahrestag der Erstürmung
des Justizpalastes in Bogota um Entschuldigung für die damals missglückte Befreiung
der Geiseln gebeten. Der Staat trage für die tragischen Ereignisse eine Mitverantwortung.
Im November 1985 hatte die Guerillagruppe M-19 den Justizpalast in Bogota gestürmt
und zahlreiche Zivilisten als Geisel genommen. Bei der Erstürmung des Gebäudes durch
die Armee kamen nach offiziellen Angaben 98 Menschen ums Leben.
Seit November 2012 führen die FARC und die Regierung Santos Friedensgespräche. Die
1964 gegründete Guerilla ist mit rund 9.200 Kämpfern die größte Rebellenorganisation
Lateinamerikas. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen; die EU
stuft sie als Terrororganisation ein.
(kna 09.11.2015 ma)
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