2015-11-09 11:59:00

Irak: Chaldäischer Patriarch kritisiert Konversionsgesetz


Der Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche, Louis Raphael I. Sako, hat das irakische Konversionsgesetz scharf kritisiert. Sako bezeichnete das Gesetz in einer Stellungnahme gegenüber AsiaNews als „höchst diskriminierend“. Es bedrohe „die Einheit der Nation, das soziale Gleichgewicht, den religiösen Pluralismus und das Prinzip der Akzeptanz anderer in ihrer Verschiedenheit“, so der Patriarch. Er forderte die Regierung auf, „sich nicht in religiöse Belange einzumischen“ und für „Gerechtigkeit und Gleichheit unter allen irakischen Bürgern“ zu sorgen. Sollte die Regierung diesen Forderungen nicht nachkommen, droht Sako, auf internationaler Ebene gegen das Gesetz vorzugehen.

Das von kirchlicher Seite kritisierte Gesetz legt fest, dass Kinder automatisch Muslime werden, sobald ein Elternteil zum Islam konvertiert. Der Vorschlag christlicher Vertreter, das Gesetz zu ändern, wurde mit deutlicher Mehrheit vom irakischen Parlament abgelehnt. Die Gesetzesänderung hätte bewirkt, dass Kinder bis zum 18. Lebensjahr ihre Religion behalten können.

(asianews 09.11.2015 ma)








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