Papst taufte Sohn eines argentinischen Müllsammlers

Papst Franziskus hat den Sohn eines Müllsammlers aus Buenos Aires getauft. Das am 20. März geborene Kind heißt „Francisco“ und war bei seiner Taufe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta „nicht mit einem Festgewand, sondern wie mit einer Arbeitskleidung – einer Hose mit weißem Hemd – gekleidet“, erklärte der Vater des Kindes Sergio Sanchez am Dienstag gegenüber der argentinischen katholischen Nachrichtenagentur AICA.

Sanchez gehört zu den sogenannten „Cartoneros“ („Kartonsammlern“), die ihren Lebensunterhalt mit dem Sortieren und Wiederverwerten von Müll verdienen, den sie auf den Straßen von Buenos Aires finden. Er hatte Papst Franziskus, zu dessen Amtsantritt im März 2013 er bereits nach Rom gekommen war, zuvor in einem Brief darum gebeten, seinen Sohn zu taufen. Bei der Taufe salbte Franziskus nicht nur wie üblich die Stirn und Brust des Kindes mit Chrisamöl, sondern auch dessen Hände – als „neues Zeichen, wie wichtig die würdige Arbeit für alle ist“, wie der Papst in dem Bericht zitiert wird. Neben ihm nahmen die Eltern, ein Taufpate und ein vatikanischer Kurienmitarbeiter an der Feier am vergangenen Samstag teil.

Seit Beginn seines Pontifikats hat Franziskus mehrmals Mitglieder der Vereinigung der argentinischen Müllsammler im Vatikan empfangen und lud auch 35 von ihnen zu sich auf die Bühne des Weltjugendtages in Rio de Janeiro. Im Dezember 2013 bestärkte er die Verbundenheit mit einer Videobotschaft an alle Müllsammler der Welt. Die Angehörigen dieser Berufsgruppe würden viel zur Bewusstseinsbildung, zu einer sauberen Umwelt und zum Recycling beitragen, würdigte der Pontifex damals deren „ehrenvolle“ Arbeit, auf die niemand „herabblicken“ dürfe.

(kna 03.11.2015 mg)