2015-11-01 11:34:00

Österreich: „Mehr Freiheiten für Bischofskonferenzen“


Die jüngste Bischofssynode im Vatikan war - entgegen mancher Kritik - ein „echter Erfolg“: Davon zeigte sich der Feldkircher Bischof Benno Elbs in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Presse“ überzeugt. Zugleich hege er große Erwartungen im Blick auf das päpstliche Abschlussdokument: „Der Papst ist für alle Überraschungen gut“ - etwa im Blick auf eine „heilsame Dezentralisierung“ der Kirche: „Wenn er das dekretiert ist das schon ein großer Fortschritt“. Elbs war neben Kardinal Christoph Schönborn der zweite österreichische Vertreter bei der Synode, die am vergangenen Wochenende in Rom zu Ende gegangen war.

Konkret erwartet sich der Feldkircher Bischof vom Abschlussdokument mehr Freiräume für die Ortskirchen: „Es würde mich sehr wundern, wenn es anders wäre“, so Elbs. Dies wäre auch „die wirkliche Reform, weil dadurch größere pastorale Spielräume in den Teilkirchen entstehen, ohne die Grundprinzipien aufzugeben.“

Wiederverheiratete: Kritik an Kardinal Pell

Kritik äußerte Elbs indes an einer verengenden Lesart des  Synoden-Abschlussdokuments bei der Frage der wiederverheiratet Geschiedenen. So hatte etwa Kurienkardinal George Pell betont, das Dokument enthalte ein deutliches Verbot des Sakramentenempfangs für Wiederverheiratete. „Das kann ich nicht herauslesen“, so die Replik von Bischof Elbs: „Im Gegenteil, es wird die Bedeutung des Gewissens, des Bischofs und der Frage der Schuldhaftigkeit und der Gerechtigkeit im Einzelfall ganz stark betont. Wenn die Schuldhaftigkeit weg fällt, fällt auch der Grund weg, keine Kommunion zu empfangen.“

Erhofft hätte sich Elbs indes eine Bitte um „Entschuldigung der Kirche“ im Blick auf Verletzungen, die in der Pastoral etwa ledige Mütter oder Geschiedene erlitten haben und erleiden. Ebenso habe er auf eine „stärkere Berücksichtigung der Ergebnisse der Umfrage in den Diskussionen im Plenum“ gehofft.

(kap 01.11.2015 sk) 








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