2015-10-26 13:11:00

Franziskus: Kriege abschaffen, sie verstümmeln Bindungen


Als Christen sei es unsere Aufgabe, uns um die „Abschaffung des Krieges“ zu bemühen. Brücken bauen, keine Mauern – so lautete die Aufforderung von Papst Franziskus während seiner Audienz an die Militär-Seelsorger, die sich derzeit in Rom für ein Seminar zum humanitären Völkerrecht, organisiert vom päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden, befinden. Der Pontifex ermutigte sie, sich der von den schrecklichen Kriegserfahrungen heimkehrenden Soldaten anzunehmen, die an den „grässlichen Taten“ teilgenommen haben.

Der Krieg „verstümmelt die Bindungen zwischen Brüdern, zwischen den Nationen“ und entstellt auch diejenigen, die solche Grausamkeiten bezeugen. Franziskus verurteilte die Brutalität des Krieges und gestand, dass er aus Erzählungen von Bischöfen von den unauslöschlichen Wunden der Kriegssoldaten Bescheid weiß:

„Es ist also notwendig, sich angemessen um die geistigen Wunden der Soldaten zu kümmern, die die Gräueltaten des Krieges miterlebt haben. Diese Personen und ihre Familien benötigen eine besondere pastorale Aufmerksamkeit, die für sie die mütterliche Gegenwart der Kirche spürbar macht.“

Die Rolle des Kaplans sei die eines „Begleiters, der die Soldaten bei ihrem Weg unterstütze, brüderlich und tröstlich, so der Papst. Und das humanitäre Völkerrecht ziele darauf ab, die wesentlichen Grundsätze der Menschlichkeit in einem Kontext zu sichern, welcher im Falle des Krieges unmenschlich sei.

Krieg abschaffen, Brücken und keine Mauern bauen

Das humanitäre Völkerrecht solle verbreitet, gefördert und befolgt werden, betonte der Papst, vor allem von Soldaten und von allen anderen Streitkräften, auch die nichtstaatlichen, auch die Polizisten und selbst vom Sicherheitspersonal.“ Man solle sich auch nicht daran gewöhnen, dass der Krieg unvermeidlich sei:

„….als Christen bleiben wir davon überzeugt, dass das ultimative Ziel der Menschheit die Abschaffung des Krieges ist. Daher müssen wir uns immer bemühen, Brücken zu bauen, die vereinen und nicht Mauern, die trennen. Wir müssen immer helfen und versuchen einen Lichtstrahl zu finden und wieder zu vereinen, auszusöhnen. Wir dürfen nie der Versuchung nachgehen jemand anderen als einen Feind zu sehen, der zerstört werden müsse, aber vor allem als Person, mit einer innewohnenden Würde, die Gott nach seinem Bild geschaffen hat.“

Derzeit durchlebten wir eine Art „dritten Weltkrieg in Etappen“. Die Militärseelsorger seien aufgerufen in den Soldaten eine Ethik zu „nähren“, die ihnen und ihren Familien helfen könne, die Konflikte zu bewältigen. Schließlich sollten sie nicht vergessen zu beten. Denn ohne Gebet könne man nicht alles, was die Menschheit, der Gott und die Kirche verlange, erfüllen.

(rv 26.10.2015 no)








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