2015-10-24 15:54:00

Friedensappell der Bischofssynode


Die vatikanische Bischofssynode ruft in einer Erklärung zum Ende der Konflikte im Nahen Osten, in Afrika und in der Ukraine auf. Der Text der Bischöfe, der ökumenischen Delegierten und der Experten wurde an diesem Samstag vom Vatikan veröffentlicht. Er bringt vor allem Sorge über die Lage von Familien im Nahen Osten zum Ausdruck: „Seit Jahren sind sie wegen der blutigen Konflikte in der Region Opfer unerhörter Gewalt.“

Wörtlich heißt es in dem Aufruf: „Der Einsatz von Massenvernichtungswaffen, die Tötungen, Enthauptungen, Entführungen, der Frauenhandel, das Anwerben von Kindern als Soldaten, die Verfolgung aus religiösen oder ethnischen Gründen, die Zerstörung von Kultorten, die Vernichtung des kulturellen Erbes und unzählige weitere Grausamkeiten haben Tausende von Familien zur Flucht gezwungen.“ Die im Vatikan Versammelten erklären sich „mit allen Einwohnern im Nahen Osten“ solidarisch.

„Wir denken an alle Entführten und bitten um ihre Freilassung. Unsere Stimmen vereinen sich mit dem Schrei so vieler Unschuldiger: Nie wieder Gewalt, nie wieder Terrorismus, nie wieder Zerstörungen, nie wieder Verfolgungen! Mögen die Feindseligkeiten und der Waffenhandel sofort eingestellt werden!“ Friede im Nahen Osten lasse sich „nicht mit Gewalt durchsetzen“, sondern nur durch politische Mittel und Dialog erreichen. „Wir sind davon überzeugt, dass der Friede möglich ist und dass es möglich ist, die Gewalt in Syrien, Irak, in Jerusalem und im ganzen Heiligen Land zu beenden, die jeden Tag immer mehr Familien und unschuldige Zivilisten erfasst und die humanitäre Krise verschärft", betonen die Bischöfe aus aller Welt. Juden, Christen und Muslime sollten in den anderen Gläubigen Mitbrüder sehen, die es zu respektieren und zu lieben gelte.

Dank an Aufnahmeländer

Ausdrücklich dankt die Synode Jordanien, Libanon und der Türkei sowie zahlreichen europäischen Ländern für die Aufnahme von Flüchtlingen. Sie appelliert an die internationale Gemeinschaft, Eigeninteressen hintanzustellen und sich um eine Lösung durch Diplomatie, Dialog und internationales Recht zu bemühen. „Niemand darf den Namen Gottes für Gewalt instrumentalisieren. Arbeiten wir zusammen für Gerechtigkeit und Frieden“, heißt es in dem Appell. Die Synodalen rufen insbesondere alle Gläubigen, die sich auf den biblischen Urvater Abraham berufen, zu gegenseitigem Respekt und Nächstenliebe auf. „Lernen wir den Schmerz der anderen zu verstehen“, betonen sie unter Hinweis auf die Rede von Papst Franziskus vor dem Jerusalemer Felsendom im Mai 2014.

Die knapp 400 Teilnehmer des Kirchentreffens, das am Sonntag zu Ende geht, äußern sich zudem tief besorgt über ähnliche Situationen in anderen Teilen der Welt, insbesondere in der Ukraine und in Afrika.

(rv 24.10.2015 sk)








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