2015-10-23 14:33:00

Irak: Über 3.000 christliche Familien geflüchtet


Bereits über 3.000 Familien haben den Irak verlassen, sagte der chaldäisch-katholische Erzbischofs von Erbil, Baschar Matti Wanda, am Dienstag während eines Besuches der Zentrale des internationalen katholischen Hilfswerkes „Kirche in Not“. Die Christen hätten keine Hoffnung, bald in ihre Heimatorte zurückzukehren, so der Erzbischof. Während im Sommer des vergangenen Jahres noch 1.350 christliche Familien im Irak lebten, seien es jetzt nur noch rund 1.000. Die Kirche gebe sich Mühe, ihnen das Bleiben im Irak zu ermöglichen, so der Erzbischof. Dazu leiste sie humanitäre und pastorale Hilfe. Die Situation habe sich auch dank der Partner mittlerweile stabilisiert: Statt in Zelten seien die Menschen in Wohncaravans oder in Wohnungen untergebracht und mittlerweile seien praktisch keine Kinder mehr ohne Unterricht. Dabei hat laut Wanda ein Nachlassen der Hilfe aus dem Ausland zur Folge, dass mehr Christen das Land verlassen.

Erzbischof Wanda berichtete von einem Glaubensfest, an dem zuletzt rund 1.200 Menschen teilnahmen und bei dem er erlebt habe, dass viele junge Menschen mit der Flucht ihre Hoffnungen und Freude, ihr Vertrauen und ihre Träume verloren hätten. Das Bewusstsein, dass die Kirche an ihrer Seite stehe, habe ihnen aber neuen Mut geschenkt: „Sie haben vielleicht kein Haus mehr, aber wenigstens einen lebendigen Glauben“, sagt der Erzbischof.

(pm 23.10.2015 vs)








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