2015-10-22 13:17:00

Österreichs Militärbischof: Gewaltverzicht hat Grenzen


Das von Jesus vorgelebte christliche Ideal des Gewaltverzichts hat Grenzen, wenn es um das Wohl oder Wehe Dritter geht. Darauf verwies der Militärbischof Österreichs Werner Freistetter beim Treffen des Verbandes katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs. Er wies diesbezüglich auf Diskussionen hin, die er schon beim Bosnienkrieg oder jetzt bei den Gräueltaten des „Islamischen Staates“ miterlebe: Er könne durchaus nachvollziehen, dass jemand für sich entscheidet, erduldetem Leid keinen gewaltsamen Widerstand entgegenzusetzen. Aber: „Ich habe ein Problem, wenn ich nicht den eigenen, sondern den Kopf der anderen hinhalten soll.“

Freistetter, der im Juni zum dritten österreichischen Militärbischof geweiht wurde, berichtete von Begegnungen mit anderen neu ernannten Bischöfen aus dem Nahen Osten, die teilweise selbst traumatisierende Gewalterfahrungen machen mussten. Diese hätten, so wie etwa auch der chaldäische Patriarch von Bagdad, Raphael Louis Sako, den Einsatz von Bodentruppen gegen die IS-Terroristen gefordert und zudem auf mögliche Gefahren und Langzeitfolgen durch den unkontrollierten Zuzug von Flüchtlingen hingewiesen. „Wer mit dem Tod bedroht wurde, hat andere Zugänge zum Thema als wir im sicheren Mitteleuropa“, so Freistetter.

(kap 22.10.2015 mg)








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