2015-10-16 12:36:00

Syrien: Nicht von Heiligem Krieg reden


Der syrische Erzbischof Jacques Behnan Hindo hat Äußerungen russischer Kirchenführer zu militärischen Interventionen in Syrien scharf kritisiert. „Ich habe gehört, wie hohe Vertreter des Patriarchats die militärischen Operationen Russlands gegen jihadistische Milizen segnen und als ‚heiligen Krieg’ bezeichnen“. Diese Einschätzung sei im Blick auf die Situation in Syrien nicht nur „völlig sinnlos“, sondern könne auch „schwerwiegende Folgen“ haben, so Hindo, handle es sich dabei doch um Äußerungen von Kirchenvertretern, „die nicht im Nahen Osten leben und das Leid der Christen im Nahen Osten oft politisch oder ideologisch interpretieren“. Auch der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill hatte die russischen Bombardements unterstützt.

Nach Ansicht des syrisch-katholischen Erzbischofs sollten militärische Interventionen gegen Jihadisten nicht religiös motiviert werden. Dies sei falsch und irreführend: „Den Begriff Heiliger Krieg benutzen die Jihadisten. Wenn auch wir diesen Begriff benutzen: Welche Unterschiede gibt es dann noch zwischen uns? Mit einer solchen Wortwahl bekräftigt man deren blutige Ideologie.“ Falls es sich wirklich um einen heiligen Krieg handle, würden auch Übergriffe auf die hiesigen Christen damit gerechtfertigt. Diese würden als Verbündete des Feindes angesehen und aus diesem Grund verfolgt.

(fides/kap 16.10.2015 sk)








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