2015-10-15 10:07:00

D: „Dem Zeitgeist die Stirn bieten“


Der deutsche Philosoph Robert Spaemann rät von einer Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion ab. In einem Aufsatz im neuen „Vatican“-Magazin äußert sich Spaemann damit zu einer der auf der vatikanischen Bischofssynode besprochenen Fragen. Er weist darauf hin, dass die katholische Kirche „die einzige Institution der Welt“ sei, „die das vor Gott gegebene (Ehe-) Versprechen“ und die durch dieses Versprechen „entstandene Entität als ein neues Rechtssubjekt ernst nimmt“. Dieses Versprechen könne „niemand, kein Papst, kein Standesamt und auch nicht die Ehepartner selbst“ wieder für nichtig erklären.

Die Kirche hätte aus Spaemanns Sicht „allen Grund, in der Nachfolge Jesu mit Stolz dem Zeitgeist die Stirn zu bieten, statt nach Schlupfwegen Ausschau zu halten, die die Botschaft verwässern“. Wiederverheiratete Geschiedene wieder zur Eucharistie zuzulassen, wäre so, „als hätte Jesus zur Ehebrecherin gesagt: ‚Ich will dich nicht verurteilen. Sündige fröhlich weiter. Mit der Zeit wird auf deine Beziehung Gottes Segen herabkommen.’“ Natürlich müsse man „Mitchristen in solchen Situationen beistehen, ihnen mit Empathie begegnen“, schreibt der Philosoph. „Die Spendung der Eucharistie aber ohne Reue oder ohne Beseitigung der irregulären Situation wäre eine Versündigung gegen das Sakrament“.

(rv/vatican-magazin 15.10.2015 sk)








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