2015-10-14 15:10:00

Indien: Ordensschwestern schließen Adoptionszentren


Die Missionarinnen der Nächstenliebe haben am Samstag angekündigt, dass sie ihre Adoptionszentren aufgrund einer neuen Regelung schließen werden. Dies berichtet das schweizerische Nachrichtenportal cath.ch. Die neue Regelung erlaubt es Einzelpersonen, Kinder zu adoptieren. „Wir haben freiwillig entschieden, unseren Statut als zugelassene Adoptionszentrum aufzugeben, da es schwierig war, die von Mutter Teresa begonnene Mission unter den neuen Bedingungen weiterzuführen“, sagt Ordensobere Schwester Mary Prema. Dabei bezieht sie sich auf die Entscheidung des Ministeriums für Frauenrechte und Kinderentwicklung, die festlegt, dass jeder potentieller Elternteil, egal in welchem Familienstand, ein Kind adoptieren kann. Das „Central Adoption Resource Authority“  des Ministeriums hat sich gewünscht, die Adoptionsprozesse transparenter zu gestalten und zu vereinfachen. Bisher hat fehlende Kontrolle die Adoptionszentren weitgehende Freiheit in der Gestaltung der Adoptionsregeln gestattet, was Schwarzmarkt und Kinderhandel zur Folge hatte.

Nach den neuen Regeln können Alleinstehende Kinder adoptieren, Männer allerdings nur Jungen. Pater Joseph Chinnayyan, stellvertretender Generalsekretär der Indischen Bischofskonferenz, sieht darin implizit eine Öffnung zum Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche, nicht verheiratete oder geschiedene Paare, was einem der kirchlichen Familienlehre entgegengestellte Lebenssituation darstellt. Der Ministerpräsident von Westbengalen, Mamata Banerjee, hat ebenfalls die Entscheidung der Missionarinnen gestützt.

Es wird vermutet, dass in Indien Millionen von Kindern adoptiert werden können, während die offiziellen Adoptionszahlen sehr niedrig sind: Das „Central Adoption Resource Authority“  hat zwischen 2014 und 2015 4.362 Vermittlungen gezählt – in einem Land mit 1,2 Milliarden Einwohnern.

(cath.ch 14.10.2015 vs)








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