Kritik an das geplante Asylpaket kommt von beiden großen Kirchen in der Bundesrepublik. Eine Beschleunigung der Asylverfahren sei erstrebenswert, aber die vorgeschlagenen Maßnahmen schienen nicht geeignet, dieses Ziel zu erreichen, beklagte die Migrationsreferentin des Bevollmächtigten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesrepublik Deutschland, Nele Allenberg, am Montag bei einer Bundestagsanhörung. Vielmehr sehe der Gesetzentwurf Regelungen vor, die die Lage von Asylsuchenden „empfindlich verschlechtern werden”.
Kritik üben die Kirchen in ihrer Stellungnahme unter anderem an dem längeren Aufenthalt
in Erstaufnahmeeinrichtungen und die Beschränkung auf Sachleistungen. Auch das dadurch
verlängerte Arbeitsverbot sei mehr als kontraproduktiv. Ebenso lehnen die Kirchen
es ab, Asylsuchende von Anfang an nach ihrer Bleibeperspektive zu unterscheiden. Aus
Sicht der beiden großen Kirchen müssen Beschleunigungsbemühungen nicht bei der Unterbringung,
sondern bei den Bearbeitungskapazitäten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge
ansetzen.
(pm 12.10.2015 mg)
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