2015-10-11 14:03:00

Missionare bei Synode: Entscheidungen auf Lokalebene zulassen


Die Bischofssynode sollte sich nicht nur auf ein Schlussdokument einigen, sondern auch darauf, dass gewisse Entscheidungen zu Ehe und Familie den Bischofskonferenzen bzw. den Diözesanbischöfen anvertraut werden: Das betonte der Generalobere der in Missionsgebieten tätigen Sacres-Coeurs-Kongregation, P. Javier Alvarez-Ossorio, laut Bericht der italienischen katholischen Presseagentur SIR bei der Synoden-Pressekonferenz von Samstagnachmittag. Viele der Interventionen von nichteuropäischen Bischöfen und Missionsorden hätten von der Notwendigkeit des Erlaubens „konkreter Einzellösungen der pastoralen Begleitung von Ehepartnern“ gehandelt, besonders „in jenen Situationen, die stark von der lokalen Kultur beeinflusst sind“, so der spanische Ordensmann.

Lokale Lösungen auf der Ebene der Bischofskonferenzen oder sogar Diözesen sollten möglich sein und neben universellen Lösungen Platz haben, so Alvarez:  „Es wäre gut, wenn das Ergebnis der Synode nicht nur das Schlussdokument wäre, sondern die Öffnung der Kirche zu einer dynamischen Entscheidungsfindung auf lokaler Ebene.“

Der Ordensobere nannte als Beispiel die Situation in Missionsländern. Er erwähnte den Bericht eines indischen christlich-hinduistischen Ehepaares, das in der Synodenaula gesprochen hatte. „Heute morgen hatten wir ein schönes Zeugnis eines Paares - sie ist katholisch, er ursprünglich hinduistisch. Vor kurzem erst ließ er sich taufen, so dass beide von ihnen jetzt Christen sind.“

Vatikansprecher P. Federico Lombardi erwähnte andere Beispiele in diesem Zusammenhang. „Einige Synodenväter aus Afrika haben über Fälle von Polygamie berichtet, über die Schwierigkeiten von Frauen mit einem polygamen Mann. Die pastorale Herausforderung ist, wie ein Seelsorger diese Frauen in die Gemeinde integriert, die ja im Inneren unter großer Einsamkeit leiden.“ Der Vatikansprecher wies aber auch darauf hin, dass das Leben vieler interreligiöser Paare ein „Ort des echten Respekts und des Dialogs“ sei.

(kap 11.10.2015 sk)








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