2015-10-06 12:19:00

Serbien: Patriarch gegen Papstbesuch


Der serbisch-orthodoxe Patriarch Irinej hat sich gegen einen Papstbesuch in seinem Lande ausgesprochen: Die Zeit für einen Papstbesuch in Serbien sei „noch nicht da“, sagte er nach Angaben der Katholischen Nachrichten-Agentur. Irinej sprach in einem Interview mit dem österreichischen „Orthodoxen Informationsdienst“ von der „Last der Geschichte“ und dem kroatischen Ustascha-Regime (1941 – 1945) als Besuchshindernis. So seien während des Zweiten Weltkrieges „schreckliche Tragödien geschehen“ und es habe sich bedauerlicherweise ein „großer Teil des katholischen Klerus an den verabscheuenswürdigen Taten gegenüber dem serbischen Volk“ beteiligt, so der Patriarch.

Er räumte zugleich ein, dass der Papst als Staatsoberhaupt von der serbischen Regierung eingeladen werden könnte, wobei sich die orthodoxe Kirche „nicht einmischen“ würde. Es wäre der Kirche sogar „eine Ehre, den Papst zu empfangen“. Allerdings gäbe es eine große Zahl an Menschen, die aus Kroatien vertrieben wurden und bis heute als Flüchtlinge lebten.

Der Papst hatte zuvor auf ausdrücklichen Wunsch der serbischen Kirche den Heiligsprechungsprozess des ehemaligen kroatischen Primas-Kardinals während des Zweiten Weltkrieges, Alojzije Stepinac, ausgesetzt und die Einrichtung einer ökumenischen Kommission angeordnet.

(kna 06.10.2015 vs)








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