Nepal: Angst unter Christen nimmt zu

Die christliche Gemeinschaft in Nepal sorgt sich um ihre Zukunft. Die der christlichen Minderheit angehörigen 0,5 Prozent der Bevölkerung fühlen sich nach den Bombenangriffen auf drei protestantische Kirchen Mitte September zunehmend unsicher, wie aus Quellen der lokalen kirchennahen Medien hervorgeht. Obwohl die Explosionen keine Opfer verursacht haben, haben sie die Angst unter den Christen vermehrt, vor allem, weil sie nur wenige Stunden nach der Abstimmung zur Verfassungsänderung stattfanden, die stark von der nationalistischen Partei Rastriya Prajatantra gefordert wurde. Diese Änderung, die nicht angenommen wurde, hätte Nepal zu einem hinduistischen Staat gemacht. In den drei angegriffenen Kirchen hat man Flugblätter der extremistischen hinduistischen Gruppe Hindu Morcha Nepal gefunden, in denen die Fundamentalisten der Regierung vorwirft, sie ließe sich durch andere Nationen und die christliche Gesellschaft kontrollieren: „Eure Anwesenheit im Lande wird nicht mehr toleriert. Also müsst ihr sofort Nepal verlassen. Wir laden die Nepaler, die zum Christentum konvertiert sind, auch dazu ein, zu ihrer ursprünglichen Religion zurückzukehren: dem Hinduismus“, heißt es in einer Nachricht an die ausländischen christlichen Religionsführer.

(asianews 06.10.2015 vs)