2015-10-06 12:53:00

Kroatien: Papst schafft Präzedenzfall im Heiligsprechungsprozess


Der Papst hat sich vorläufig gegen eine Revision des Heiligsprechungsprozesses des kroatischen Märtyrerkardinals Alojzije Stepinac ausgesprochen. Stattdessen möchte er eine ökumenische Expertengruppe einsetzen, die die Vorfälle aus dem Zweiten Weltkrieg und die Heiligkeit des Märtyrers untersuche, heißt es bei der österreichischen Nachrichtenagentur „Kathpress“. Papst Franziskus wolle eine „bessere Atmosphäre“ zwischen der katholischen Kirche in Kroatien und der orthodoxen Kirche in Serbien abwarten, sagte der kroatische Primas Kardinal Josip Bozanic bei zwei Festgottesdiensten in Trsat und Marija Bistrica. Kardinal Bozanic zu Folge ist die Heiligkeit von Alojzije Stepinac vom Heiligen Stuhl überprüft und bestätigt worden: „Wir haben keine Angst vor der Wahrheit und sind bereit für eine argumentierte Gegenüberstellung, zum Finden der vollständigen Wahrheit zu dieser tragischen Kriegsperiode“, so der Primas-Erzbischof Bozanic. In Trsat stellte er die Umstände vor, die zur Aufschiebung der Heiligsprechung geführt haben. Der Prozess sei fast abgeschlossen, es fehle nur noch das Urteil der Kommission der Kardinäle und eine letzte Proklamation des Papstes. Mit seinem Vorschlag, eine ökumenische Arbeitsgruppe einzusetzen, habe sich der Papst zu einem „besonderen und unerwarteten ökumenischen Schritt ohne Präzedenzfall in der Geschichte entschlossen“, so Bozanic. Damit solle die serbisch-orthodoxe Kirche Argumente erfahren, warum Stepanic heilig ist, damit der Prozess in einer besseren Atmosphäre im Verhältnis der beiden Kirchen geschehe.

(kap 06.10.2015 vs)








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