2015-10-05 14:11:00

D: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene ermöglichen


Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat sich dafür ausgesprochen, wiederverheirateten Geschiedenen in Einzelfällen den Empfang der Kommunion zu gewähren, „ohne die Regel außer Kraft zu setzen“. Er wisse, dass es viele Menschen gäbe, die „eine tiefen Sehnsucht nach der Eucharistie haben“, sagte der Erzbischof in einem am Montag ausgestrahlten Interview mit dem rbb-Inforadio. Dennoch dürfe sich die Kirche nicht dem allgemeinen Trend anschließen, der die Ehe als einen „Zeitvertrag“ betrachte: „Man muss natürlich verhindern, dass grundsätzlich etwas in Frage gestellt wird, nach dem Motto: Ehe wird heute gesellschaftlich anders verstanden, und wir passen uns als Kirche billig an. Für uns ist die Ehe ein heiliges Sakrament, und das können wir nicht aufgeben“, so der Erzbischof.

Erzbischof Koch ging auch auf das Thema „Homosexualität“ ein. Er gestand Fehler der Kirche in der Vergangenheit ein und sagte, Diskriminierung dürfe nicht stattfinden, die Wertschätzung gehöre zur Kirche. Zugleich kritisierte er den Vorstoß des mittlerweile ehemaligen Priesters der Glaubenskongregation, Krzysztof Charamsa, der sich kurz vor Beginn der Familiensynode zu seiner Homosexualität bekannte: „Wenn jemand im Dienst des Ganzen steht, und so ein demonstratives vielleicht sogar politisches Zeichen setzt, dann ist das zumindest in seinen Dienstfunktionen etwas unpassend und nicht gerade förderlich gewesen“, so Koch.

Koch ist neben Kardinal Reinhard Marx und Bischof Franz-Josef Bode einer der deutschen Bischöfen, die an der Familiensynode teilnehmen. Die Synode dauert vom 4. bis 25. Oktober.

(kna 05.10.2015 vs)








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