2015-10-02 13:30:00

Russland: Orthodoxe Kirche hält Militäreinsatz in Syrien für richtig


Patriarch Kyrill, das Oberhaupt der russischen Orthodoxie, hat der Militärintervention Russlands in Syrien zugestimmt. Es sei eine „verantwortliche Entscheidung" Russlands gewesen, Waffen einzusetzen „zur Verteidigung der syrischen Bevölkerung gegen die Ängste vor der Willkür der Terroristen", erklärte der Moskauer Kirchenführer am Dienstag laut Angaben der Nachrichtenagentur „Interfax". Der Militärschlag sei ein Schritt in Richtung Friede und Gerechtigkeit in Syrien. Er bete darum, so Kyrill, dass der lokale Konflikt nicht in einen größeren Krieg ausarte.
Mehrmals schon habe die russische Orthodoxie an die eigene Regierung, andere Länder und an die Staatengemeinschaft aufgefordert, das Leiden der Zivilisten in Syrien und den Nachbarländern nicht zu ignorieren, heißt es in der Stellungnahme. Über die „katastrophale Situation" jener Menschen, die Zielscheibe von Extremisten und Terroristen seien, wisse man dank Treffen mit Religionsführern aus Nahost gut Bescheid. Da auf politischem Weg keine Verbesserungen erreicht worden seien, bräuchten die Zivilisten der Region nun militärischen Schutz, so der Patriarch, dessen Presseerklärung von einem gemeinsamen Foto mit Syriens Diktator Bashar Hafiz al-Assad begleitet wurde.

In seiner Stellung wird der Patriarch auch von muslimischer Seite gestützt: Alle Gouverneure der russischen Teilrepubliken sowie Russlands Mufti sollen sich hinter den Beschluss aus Moskau gestellt haben. Wie die Nachrichtenagentur Asianews berichtet, hätten auch Vertreter des Judentums und des Buddhismus Putins Entscheidung unterstützt. Der russische Interreligiöse Rat zeigte sich am Mittwoch hoffnungsvoll, dass Russland „den Terrorismus zerstört und die Rückkehr zum Frieden beschleunigt“.

Obwohl die Zustimmung für den syrischen Präsidenten in den vergangenen Jahren unter der russischen Bevölkerung zugenommen hat, sind zwei Drittel der Russen gegen eine militärische Unterstützung. Präsident Vladimir Putin begründet die Intervention mit „nationalen Interessen“: Man solle nicht auf die Rückkehr von 2.400 russischen IS-Kämpfern warten, die den Terrorismus nach Russland bringen würden.

(kap/asianews 02.10.2015 vs)








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