2015-10-02 14:25:00

Familiensynode: Mehr Platz für Diskussionen anberaumt


Mehr Zeit für die Diskussionen in den kleineren Sprachzirkeln bei der Familiensynode, die am Sonntag eröffnet wird. Ab kommenden Montag sollen die Synodenväter drei Wochen lang zum Thema Ehe und Familie beraten. Der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, kündigte am Freitag bei einer Pressekonferenz im Vatikan an, dass die 39 Relationen der Arbeitsgruppen diesmal veröffentlich werden, es sei hingegen keine „Zwischenbilanz“ (relatio post disceptationem) vorgesehen. Eine Kommission bestehend aus zehn Synodenvätern wird unter der Leitung des Synodenrelators Kardinal Peter Erdö die Arbeiten der Gespräche koordinieren. Vorgesehen seien auch tägliche Pressebriefings an denen etwa 50 Synodenväter teilnehmen werden. Zur Frage der Journalisten, ob die Organisatoren der Synode mit Kritik und Polemiken rechnen, antwortete Kardinal Baldisseri: „Wir befinden uns wie auf dem Meer, einige Windstöße sind da normal.“ Während des Zweiten Vatikanischen Konzils habe es „ähnliche Unwetter“ gegeben.

Die Debatten sollen „dynamischer“ werden und dennoch soll jedem Wortbeitrag genügend Zeit eingeräumt werden, erläutert der Generalsekretär der Bischofssynode. Jeder Synodenredner hat das Anrecht auf drei Minuten Redezeit im Plenum; bei der außerordentlichen Synode letztes Jahr waren es fünf Minuten gewesen. Insgesamt haben diesmal 318 Synodenteilnehmer (von 359) das Recht, sich bei den Gesprächen zu äußern. Es soll jeweils 13 Kleingruppenarbeiten in verschiedenen Sprachen – genannt circuli minores – geben, vier auf Englisch, je drei auf Spanisch und Französisch, zwei auf Italienisch und eine auf Deutsch. Ihre Schlussfolgerungen sollen diesmal im vollen Umfang am Ende der jeweiligen Synodenwoche veröffentlicht werden. Insgesamt werden 3x13, also 39 veröffentlichte Dokumente aus den Kleingruppen erwartet. Dass die Texte aus den Kleingruppen bei der Synode von 2014 nicht publiziert wurden, hatten einige Beobachter kritisch kommentiert, andere hatten diese Maßnahme im Sinn verminderten Drucks gelobt. 

Offen ließ Baldisseri, ob am Ende der dreiwöchigen Bischofssynode sofort ein Ergebnis oder eine Entscheidung des Papstes veröffentlicht wird. Er teilte lediglich mit, dass Franziskus eine neun Mitglieder zählende Kommission zur Erstellung eines Abschlussberichts berufen habe. Diese werde das Dokument nach Beratung und Abstimmung im Plenum Franziskus überreichen. Was dann passiere, „wird der Papst entscheiden", so der Kardinal. „Das wissen wir nicht". 

Baldisseri kündigte an, dass der Wiener Kardinal Christoph Schönborn eine Ansprache beim Festakt zum 50. Gründungsjahr der Bischofssynode halten wird. Diese Feier mit Papst Franziskus findet unter breiter Beteiligung von Gläubigen am Samstagmorgen, den 17. Oktober, in der vatikanischen Audienzhalle statt.  Anmeldungen für den Festakt sind hier möglich.

(rv/kna 02.10.2015 mg)








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