2015-09-25 04:23:00

New York: Begegnung besiegt den Terror


Es ist ein durch und durch typisch New Yorker Ereignis, wenn an diesem Freitag Vertreter aller Religionen der Stadt mit Papst Franziskus zusammen kommen, um der Terroranschläge zu gedenken, die sie eigentlich auseinanderdividieren sollten. Rabbi Noam Marans freut sich auf seine Teilnahme, er ist für interreligiöse Beziehungen beim American Jewish Committe zuständig und trifft am Ground Zero, dem Ort der Terroranschläge des 11. September 2001 auf die beiden Türme des World Trade Center, auf Buddhisten, Muslime, Hindu, Sikh, Vertreter der indigenen Religionen und den Papst. „Wir nehmen an, dass Papst Franziskus genau diesen Ort ausgesucht hat, um die sehr verschiedenen Religionen dort zusammen zu bringen, wo Religion missbraucht wurde. Menschen wurden dort im Namen von Religion ermordet. Auch wenn die Täter aus dem Fundamentalismus des Islam stammen, kamen die Opfer aus allen Religionen, Buddhismus, Hindu, Christen, Muslime, Juden. Die ganze religiöse Vielfalt zeigt sich in den Opfern. An dieser Stelle zusammen zu kommen um in Verschiedenheit die Gültigkeit religiöser Werte zu bekräftigen ist ein sehr starkes Statement.“

Das sei ein gutes Beispiel der Botschaft des Papstes, wie er es auch bei seiner Kongress-Rede gebracht habe, so Rabbi Marans. Auch da habe er von den Fundamentalismen der Religionen gesprochen, von denen keine Religion frei sei. Die Attacken vom 11. September seien ein neuer Tiefpunkt beim Missbrauch von Religion und ihrer Werte gewesen. „Sie sollten Menschen auseinander reißen, das war ihr Ziel, Furcht schaffen, Menschen gegeneinander stellen. Was passiert stattdessen? Menschen kommen zusammen. Papst Franziskus ist jemand, der das kann, Menschen zusammen bringen. Er hat die große Fähigkeit, verschiedene Teile der Gesellschaft zusammen zu bringen.“ Damit habe der Terror nicht das letzte Wort.

Diese Botschaft werde von allen Religionen verstanden, so Rabbi Noam Marans. „Die Attraktivität von Papst Franziskus ist, dass er allen Religionen gut tut, dass er der Religion ihren Wert zurück gibt, einen rehabilitierten Wert.“ Das schaffe er auch über die inhaltlichen Differenzen hinweg. Und von diesen Differenzen gebe es viele, auch unter sozialen Werten. Mit diesem Papst könne man sich identifizieren, ohne seine Inhalte zu übernehmen, das sei seine große Stärke.

 

Ein durch und durch New Yorker Event

Es sei gut, dass der Papst in New York diese Begegnung habe, sie sei etwas, was grundsätzlich zu dieser Stadt gehöre. „Manchmal wird mir wenn ich meine eigenen offenen Ansichten vortrage vorgehalten, dass ich aus New York sei. Für mich ist das ein Kompliment. Für New York stimmt das, bei allen Herausforderungen in unserer Stadt ist die Verschiedenheit von allen akzeptiert. Davon bin ich zutiefst überzeugt. Deswegen sage ich auch, dass diese Begegnung durch und durch New York ist.“

 

Aus New York Pater Bernd Hagenkord

(rv 25.09.2015 ord)








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