2015-09-20 13:25:00

Presseschau Lateinamerika: „Papst fordert totale Aussöhnung“


Mit großem Interesse verfolgen die Medien in Lateinamerika den Auftakt der Kuba-Reise von Papst Franziskus. Im Mittelpunkt der Berichterstattung stand am Sonntag der Aufruf des Papstes zur Versöhnung zwischen den USA und Kuba.

Das kommunistische Parteiorgan „Granma“ aus Kuba berichtet ausführlich über den Empfang am Flughafen durch Staatspräsident Raul Castro. Im Wortlaut dokumentiert „Granma“ die Reden von Franziskus und Castro. Die prominente kubanische Bloggerin Yoani Sanchez schreibt auf „14ymedio“: „Franziskus spricht über Versöhnung in seiner Antwort auf eine kämpferische Rede Castros.“

Das in Madrid erscheinende regierungskritische Nachrichtenportal „Diario de Cuba“ schreibt: „Militärischer Pomp und Rufe 'Christus lebt': Papst Franziskus ist in Kuba angekommen.“ Zudem berichtet es über Festnahmen von Regimekritikern am Rande der Ankunft von Franziskus sowie über die Enttäuschung der Opposition, dass es während der Reise zu keinem Treffen mit dem Papst kommen werde.

Die traditionell regimekritische Tageszeitung „El Nuevo Herald“ aus der Exilkubaner-Hochburg Miami schreibt: „Bei seiner Ankunft setzt sich Papst Franziskus für Versöhnung ein.“ Das ebenfalls in Miami erscheinende Blatt „Diario las Americas“ geht auch auf die aktuelle Flüchtlingskrise ein: „Der Papst fliegt nach Kuba, ohne die Flüchtlinge zu vergessen“.

In Mittelamerika schreibt das Blatt „La Pagina“ (El Salvador): „Raul Castro dankt dem Papst für die Vermittlung und kritisiert den Kapitalismus.“ Ähnlich ist der Tenor in Kolumbien, wo „El Tiempo“ kommentiert: „Franziskus auf dem Weg, in Kuba und den USA Geschichte zu machen. Der Papst unternimmt eine Reise, um einen Prozess der Annäherung zu festigen, in dem seine Vermittlung der Schlüssel war.“

Auch in Franziskus' Heimatland Argentinien ist das Interesse an der Kuba-Reise enorm: Die Tageszeitung „Clarin“ schreibt: „Franziskus fordert eine totale Aussöhnung zwischen den USA und Kuba.“ Das Blatt zitiert Staatspräsidentin Cristina Kirchner, die sich in Havanna aufhält, mit den Worten: „Die Mauern und die Blockaden in der Welt werden fallen.“ Die regierungsnahe Zeitung „Pagina12“ schreibt: „Kuba betet gegen die Blockade.“ Der länderübergreifende linksgerichtete Nachrichtensender Telesur aus Venezuela kommentiert: „Der Missionar der Barmherzigkeit auf der Insel der Barmherzigkeit.“

(kna 20.09.2015 pdy)








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