2015-09-20 16:39:00

Angelus: Papst bittet um Frieden und Versöhnung in Kolumbien


Papst Franziskus hat an die Konfliktparteien in Kolumbien appelliert, die derzeitigen Friedensverhandlungen zu einem guten Ende zu bringen. Nach einer Ansprache und Dankesrede von Kardinal Jaime Ortega y Alamino, der Papst Franziskus auch für sein politisches Engagement und seine diplomatischen Bemühungen in der Rolle als Vermittler zwischen Kuba und den USA dankte, riefFranziskus ein weiteres Mal dazu auf sich den Leidenden anzunehmen und sich nicht von ihnen abzuwenden: „Und wir bitten sie, uns zu lehren, beim Kreuz des leidenden Bruders und der leidenden Schwester auszuharren. Dass wir lernen, Jesus in jedem Menschen zu sehen, der auf dem Weg des Lebens liegen geblieben ist; in jedem Mitmenschen, der Hunger oder Durst hat, der nackt oder im Gefängnis oder krank ist. Gemeinsam mit der Mutter, unter dem Kreuz, können wir erkennen, wer wirklich ‚der Größte‘.“

Franziskus erwähnte weitere wichtige Friedensgespräche bei dem Angelus-Gebet, nämlich die von Kolumbien. In Havanna laufen seit Ende 2012 Friedensgespräche zwischen der Regierung Kolumbiens und den Farc-Rebellen, Franziskus nutzte die Gelegenheit um zu einem friedlichen Abschluss der Gespräche aufzurufen.

„Möge das Blut Tausender Unschuldiger, das während so vieler Jahrzehnte des bewaffneten Konflikts vergossen wurde, gemeinsam mit dem Blut des Herrn Jesus Christus am Kreuz alle Anstrengungen unterstützen, die jetzt – sogar auf dieser schönen Insel – unternommen werden für eine endgültige Versöhnung! Und möge sich so die lange Nacht von Schmerz und Gewalt mit dem Willen aller Kolumbianer verwandeln in einen Tag, der keinen Abend kennt – einen Tag der Eintracht, der Gerechtigkeit, der Brüderlichkeit und der Liebe, in der Achtung der Institutionalisierung und des nationalen wie internationalen Rechts, damit der Friede dauerhaft sei! Bitte, wir sind nicht berechtigt, uns ein weiteres Scheitern auf diesem Weg des Friedens und der Versöhnung zu erlauben.“

Grundsätzlich ist der Heilige Stuhl dazu bereit, in Kolumbien zu vermitteln: Das hatte Papst Franziskus selbst beim Rückflug von Südamerika im Juli bestätigt. Doch die Einladung zu einem Vermittlertreffen der Farc-Rebellen und Papst Franziskus in Kuba wurde laut eine Aussage von Vizesprecher Pater Ciro Benedittini offiziell nicht zugestimmt. Die FARC entstand 1964. Mit rund 9.200 Kämpfern ist sie die größte Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, die EU stuft sie als Terrororganisation ein.

(rv 20.09.2015 no)

 








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